Torhüterin Frohms in Wolfsburg "im Dunkeln gelassen"

Die langjährige Fußball-Nationaltorhüterin Merle Frohms hat sich nach ihrem Wechsel zu Real Madrid über ihre Degradierung beim VfL Wolfsburg geäußert.
Sie habe nach jedem Training Fragen gehabt, sagte die 30-Jährige der "Süddeutschen Zeitung": "Was muss ich verändern? Was will der Trainer? Darauf habe ich keine Antworten bekommen, das war zermürbend. Und so im Dunkeln gelassen zu werden, enttäuscht auch."
Im Nationalteam und beim VfL zurückgestuft
Frohms hatte von 2018 bis 2024 52 Länderspiele bestritten und war unmittelbar vor den Olympischen Spielen von Bundestrainer Horst Hrubesch zur Nummer 2 hinter Ann-Katrin Berger erklärt worden. Im September erklärte sie ihren Rücktritt aus dem Nationalteam und kritisierte später die Kommunikation des DFB.
In Wolfsburg stufte dann der damalige Chefcoach Tommy Stroot in der Bundesliga-Rückrunde Frohms zur Nummer 3 herab, nachdem die EM-Zweite von 2022 zuvor erklärt hatte, dass sie den Verein zum Saisonende verlassen werde. Einen Zusammenhang bestritt Stroot.
Wück versuchte Frohms umzustimmen
"Für mich kam das sehr überraschend. Ich war die unangefochtene Nummer eins, mir wurde ein sicheres Gefühl gegeben, alles war gut – damit bin ich natürlich in die Winterpause gegangen", sagte Frohms, die in insgesamt zehn Jahren mit Wolfsburg zweimal die Champions League, viermal die Meisterschaft und siebenmal den DFB-Pokal gewann.
Ihr sei schon gesagt worden, "was Sache ist. Aber die Begründung und der Zeitpunkt haben es mir schwer gemacht, die Entscheidung nachvollziehen zu können."
Frohms hat kürzlich einen Dreijahresvertrag beim spanischen Vizemeister Real Madrid unterschrieben. Beim DFB habe Hrubesch-Nachfolger Christian Wück versucht, sie umzustimmen, als er erfahren hatte, dass die Torfrau Schluss im Nationalteam machen will: "Aber die Entscheidung ist wirklich über Monate in mir gereift", sagte Frohms: "Ich bereue das nicht, es fühlt sich immer noch richtig an."