FC Bayern zahlt keine "Mondpreise" für Woltemade

Seit Tagen beherrscht Nick Woltemade vom VfB Stuttgart die Schlagzeilen, nun hat Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl das Interesse an einer Verpflichtung des Angreifers öffentlich bestätigt. Zugleich stellte er klar, dass der deutsche Rekordmeister "keine Mondpreise" für Spieler zahlen werde.
"Wir wollen den Kader für die nächsten Jahre aufstellen. Da ist Nick Woltemade mit seiner Entwicklung definitiv ein Spieler", sagte Max Eberl vor dem Anpfiff des Achtelfinalspiels des FC Bayern gegen Flamengo bei "DAZN": "Das ist ja kein Geheimnis. Man kann nicht mehr im Verdeckten arbeiten, das ist alles sehr transparent."
Bayern Münchens Sportvorstand fügte hinzu: "Ein Spieler, über den wir nachdenken. Mal schauen, was möglich ist."
Der Angreifer des VfB Stuttgart ist seit Wochen in aller Munde. Nach einer fulminanten Rückrunde verdiente er sich Anfang Juni eine erste Nominierung für die deutsche A-Nationalmannschaft. Bei der U21-Europameisterschaft war er mit sechs Toren in fünf Spielen der beste Torjäger des Turniers, denkbar knapp verpasste er mit der DFB-Auswahl den Titel.
Eberl übt Kritik und stellt klar: Bayern zahlt keine "astronomischen Summen"
Zugleich äußerte sich Eberl kritisch über die aktuelle Diskussion über vermeintliche Ablösesummen für den 23-Jährigen. Im "kicker" hieß es zuletzt etwa, dass der VfB Stuttgart erst über einen Transfer nachdenken würde, sollten 100 Millionen Euro geboten werden. Laut "Bild" liegt die Schmerzgrenze der Münchner derweil bei 50 Millionen Euro. Woltemade war erst im vergangenen Sommer ablösefrei von Werder Bremen zum VfB gewechselt.
Am Sonntag kochte derweil ein Streit zwischen Bayern-Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus zum Thema Woltemade-Ablösesumme über. Matthäus habe "nicht alle Tassen im Schrank", da er 80 bis 100 Millionen Euro als angemessene Summe erachtet. Der TV-Experte ließ sich davon anschließend aber nicht beirren, sondern begründete seine Einschätzung unter anderem damit, wie viel Geld für andere Spieler derzeit gezahlt werden.
"Jeder äußert sich dazu, jeder hat eine Meinung - was auch berechtigt ist in der freien Welt. Aber ich finde, wenn Dinge dann sehr konkret werden, wenn gesagt wird 'Der muss das verdienen' oder 'Die müssen das bezahlen', dann ist das ja keine Verhandlung mehr", kritisierte Eberl am Sonntagabend vor dem Spielbeginn: "Stuttgart, Bayern, Nick Woltemade: Wir alle würden jetzt verlieren, wenn irgendwelche astronomischen Summen im Raum stehen."
"... Und dann geht man auf andere Zielspieler"
Er plädierte dafür, "sachlich" zu bleiben und das Thema "wieder herunterzukühlen, um offene, gute Gespräche zu führen". Zugleich machte er deutlich: "Es ist klar: Bayern München, auch alle anderen Vereine auf der Welt, werden keine Mondpreise zahlen."
Nähere Einzelheiten wollte der 51-Jährige nicht geben und die Diskussion weiter "befeuern". Sondern: "Wir werden in Ruhe an den Transfers weitermachen. Und wenn es utopische Preise sind, dann muss man das akzeptieren. Und dann geht man auf andere Zielspieler. Das ist ganz normal in diesem Geschäft. Wir haben einen Plan, den versuchen wir umzusetzen mit den Möglichkeiten, die wir haben."