3. Liga 2012/2013 » 17. Spieltag » Liveticker: Alemannia Aachen - Hallescher FC 0:3

Fazit:
Ein in der zweiten Hälfte plötzlich sehr interessantes Spiel ist vorbei und letztlich mit 0:3 sicherlich um einen Treffer zu hoch ausgefallen. Dabei kippte die Partie merkwürdig: Aachen kam richtig stark aus der Pause und wäre mit etwas Glück nach dem Pfostentreffer von Leipertz eigentlich in Führung gegangen - es fehlten nur Zentimeter. In der Folge kamen die Gäste besser ins Spiel und agierten aus einer starken Verteidigung heraus, teilweise mit einem guten Mittelfeldpressing. Die Führung war zwar schön herausgespielt, zu diesem Zeitpunkt aber aufgrund des Spielverlaufs etwas glücklich. Anschließend mühte sich Aachen, um zum Ausgleich zu kommen, spielte aber mit zu wenig Druck und zu ideenlos. Bezeichnend für die unglückliche - jedoch keinesfalls schwache - Leistung der Hausherren war, dass die beiden Tore zum 0:2 und 0:3 nach eigenen Ecken fielen, als Halle eiskalt, messerscharf und präzise konterte. Letztlich geht dieser Sieg in Ordnung, ist aber um ein, evtl. sogar zwei Tore zu hoch ausgefallen! Negativer Höhepunkt für die Alemannia: Die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns für Kapitän Albert Streit und die temporär unschönen Szenen im Publikum.

Für Innenverteidiger Becken kommt der tschechische Rechtsverteidiger Jan Benes, damit dürfte das Spiel gelaufen sein - auch dieser Wechsel kostet wieder wertvolle Sekunden.

Für den Vorbereiter der Entscheidung kommt Philipp Zeiger, sicherlich um noch etwas Zeit zu gewinnen.

...und aus knapp 11 Metern über den bereits am Boden liegenden Darko Horvat und den leeren Kasten in die Wolken zielt. Schade!

Die nächste Chance für Halle: Lindenhahn schlägt eine Ecke, die zunächst keine Gefahr bringt. Der Abpraller landet dann aber bei Marco Hartmann, der aus gut 20 Metern aus dem Hinterhalt draufhält - zwei Meter neben den Kasten.

Robert Wilschrey verhindert das 0:2! Nach einer guten Kombination über rechts zwischen Toni Lindenhahn und seinen Mitspielern grätscht der Youngster in letzter Sekunde dazwischen.

Gelb-Rote Karte für Albert Streit (Alemannia Aachen)
Ist das unnötig, ist das bitter! Das darf einem erfahrenen Mann wie Albert Streit niemals passieren. Der Alemannen-Kapitän wird zwar gefoult, bekommt aber keinen Freistoß. Der frühere Schalker meckert ausgiebig und fliegt daher vom Platz. Wie gesagt, unnötig.

Neben dem unermüdlich antreibenden Albert Streit ist jetzt auch Innenverteidiger Seyi Olajengbesi permanent vorne zu finden, um den Druck auf die stark verteidigenden Gäste durch einen zusätzlichen Mann zu erhöhen. Bisher bleibt diese taktische Maßnahme aber ohne Erfolg, richtig gefährliche und konkrete Situationen gibt es momentan nicht.

Bei den Gästen ersetzt nun der etatmäßige Spielmacher Toni Lindenhahn den Vorbereiter des Führungstreffers, Erich Sautner.

Statt die Führung nur zu verwalten, setzt der HFC hier weiter die Akzente! Nach einem guten Mittelfeldpressing und dem Ballgewinn kommt das Spielgerät zu Dennis Mast, der sich mit einem feinen Doppelpass mit Maik Wagefeld über links durchspielt. Seine flache Flanke findet Michael Preuß im 16er, der sich dann jedoch verzettelt. Letztlich klärt Olajengbesi.

Tooor für Hallescher FC, 0:1 durch Michael Preuß
Was für ein Ding! Bisher war in der zweiten Hälfte gar nichts von den Gästen zu sehen und dann sowas - das erste Stürmertor in dieser Saison für den HFC! Mast geht energisch auf dem rechten Flügel nach vorne und steckt fein durch zum steil gehenden Sautner. Dieser schlägt einen klugen und mit Übersicht gespielten Pass ins Zentrum, wo Mittelstürmer Michael Preuß nur noch abzustauben braucht. Ein schöner Spielzug!

Pfostentreffer! Da scheint Aachen aber einen guten Pausentee getrunken zu haben! Marcel Heller tankt sich rechts durch, von wo er in die Mitte vors Gehäuse flankt. Robert Leipertz steigt unbedrängt hoch, trifft mit seinem wuchtigen Kopfball aber nur den linken Innenpfosten - die Pille springt von dort zurück ins Feld und wird anschließend geklärt.

Nachdem der HFC in der Mitte der ersten Halbzeit zwei sehr gute Gelegenheiten hatte, ist das Spiel mittlerweile wieder fest in der Hand der Hausherren - jedoch ohne gefährliche und konkrete Situationen vor dem gegnerischen Tor.

Ein Konter der Aachener im eigenen Stadion - nach einer Ecke kommt ein langer Ball auf den durchstartenden Heller, Darko Horvat hält das Ding aber gut.

Gelbe Karte für Steven Ruprecht (Hallescher FC)
Nach einem Foul in Höhe der Mittellinie sieht Steven Ruprecht zu Recht Gelb!

Für den mit muskulären Problemen in die Partie gestarteten Weber kommt aus der Reserve der Aachener Robert Wilschrey.

...Michael Melka muss sich da richtig strecken, um diesen Knaller noch über die Latte zu lenken! Der folgende Eckball wird sicher geklärt, aber Halle wird offensiv aktiver als in den ersten 20 Minuten.

...genau in die Beine der HFC-Abwehr. Die Gäste stehen bis auf den Aussetzer vor der Heller-Chance sehr sicher und verteidigen konzentriert - teilweise gar mit einer "Fünferkette".

Während die Gastgeber sichtlich um einen geordneten Spielaufbau bemüht sind, versucht es der frühere FC Chemie mit langen Bällen seines Kapitäns und Schaltzentrale Wagefeld auf die durchstartenden Außenspieler - bisher jedoch ohne Ertrag.

Robert Leipertz bekommt die Pille 20 Meter vor dem Hallenser Tor und fasst sich ein Herz...

Auf der Gegenseite ist es Preuß, der zu einem Dribbling in Strafraumnähe ansetzt, sich aber verzettelt. Bisher fehlen hier noch - mit Ausnahme der Chance von Heller - die wirklichen Hingucker!

Ein Hauch von Mats Hummels weht durch den Tivoli! Aachen eröffent das Spiel mit einem langen Ball aus der Abwehr...

Nach einem Foul im Mittelkreis an Florian Müller ruht der Ball erstmal und die Hausherren bauen das Spiel ruhig auf. Zuvor versuchte Erich Sautner über den rechten Flügel einen Akzent zu setzen, aber sein Pass fand nicht den wartenden Mitspieler, sondern ein Aachener Bein.

Beim Halleschen FC ist der frühere Nürnberger Bundesligaprofi Maik Wagefeld die zentrale Figur auf dem Platz: Als Kapitän, Top-Scorer und Schütze der Standardsituationen wird es heute besonders auf den ehemaligen Dresdner und seine Leistung ankommen, um den Abwärtstrend zu stoppen. Außerdem spielen mit Dennis Mast und der Freiburger Leihgabe Erich Sautner talentierte Akteure auf den offensiven Außenpositionen. Halle wird daher heute sicher versuchen, über schnelle Tempogegenstöße durch diese beiden jungen Akteuren den einen oder anderen Nadelstich zu setzen. Der etatmäßige Spielmacher Toni Lindenhahn sitzt vorerst nur auf der Bank.

Bei den Hausherren fehlen einige routinierte Spieler aufgrund einer Verletzung wie etwa Thomas Stehle, Aimen Demai und Sascha Rösler. Bei den Gästen kann der frühere kongolesische Nationalspieler Patrick Mouaya aufgrund eines Schienbeinbruches nicht mitwirken.

Als aktueller Aufsteiger aus der Regionalliga Nord gewann der frühere FC Chemie in dieser Spielzeit erst drei Spiele, genauso viele wie der heutige Gastgeber. Mit fünf Niederlagen aus den letzten sieben Spielen zeigt die Formkurve der Hallenser im Gegensatz zu Aachener Trend klar nach unten.

Der Hallesche FC rangiert mit nur einem Punkt weniger (15) als der heutige Gegner Aachen knapp hinter den "Öchern" in der Tabelle auf Platz 17. Beide Teams stecken also im erweiterten Abstiegskampf und sollten in den letzten Spielen der Hinrunde so viele Punkte wie möglich einfahren. Ein Remis würde beiden Vereinen alles andere als weiterhelfen, so dass sich der neutrale Zuschauer wahrscheinlich auf Offensivbemühungen beider Mannschaften einstellen kann.

Nachdem die Aachener im Laufe dieser Saison kurz vor der Insolvenz standen, wurde diese durch einen Geldgeber aus den eigenen Reihen vorerst angewendet. Dadurch sollen Löcher in Millionenhöhe im Etat gestopft worden sein und der Spielbetrieb des angeschlagenen Traditionsvereins konnte aufrecht erhalten werden. Doch wenden wir uns nun den sportlichen Situationen beider Vereine der heutigen Partie zu!

Das neue Tivoli zu Aachen ist ein wahres Schmuckstück und verspricht ob seiner Konstruktion eine einzigartige Stimmung, wenn die Ränge denn gefüllt sein sollten. So befinden sich die Zuschauer an den Seiten nur sechs Meter neben bzw. hinter den Toren siebeneinhalb Meter vom Spielfeld entfernt. Das knallgelbe Metalldach des Stadions ist absichtlich sehr tief angeordnet, um die Akustik und den Hall der Fangesänge zu fördern.