15.10.2017 12:32 Uhr

Schmadtke kann "Bullshit" nicht ertragen

Jörg Schmadtke gestand Fehler in der Transferpolitik ein
Jörg Schmadtke gestand Fehler in der Transferpolitik ein

Der 1. FC Köln rutscht nach der 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart immer tiefer in die Krise. Glück mit Schiedsrichter-Entscheidungen oder dem Videobeweis hatte der Domstadtklub bislang nicht.

"Du bist nur begrenzt in der Lage, diesen ganzen Bullshit zu ertragen", erklärte Geschäftsführer Jörg Schmadtke bei "Sky" und ergänzte: "Wenn man die Situation oberflächlich betrachtet, kann man den Eindruck bekommen, dass sich alles gegen uns verschworen hat."

Nachdem die Kölner bereits bei der 5:0-Niederlage gegen Borussia Dortmund durch eine falsche Schiedsrichterentscheidung benachteiligt wurden, sorgte auch eine Videobeweis gegen Stuttgart für Aufsehen.

Beim Stand von 1:1 zeigte der Schiedsrichter nach einen Foul an Kölns Sehrou Guirassy in der 89. Minute erst auf Elfmeterpunkt, revidierte seine Entscheidung dann aber nach einem Videostudium. In der Nachspielzeit erzielten die Stuttgarter zu allem Überfluss den Siegtreffer.

"Zu dem Zeitpunkt waren wir richtig im Fluss, nach dem Videobeweis war war die Mannschaft dann angeschlagen. Da spielt natürlich eine psychologische Komponente eine wichtige Rolle", erklärte Schmadtke.

"17 Gegentreffer lassen sich nicht erklären"

Trotz der unglücklichen Entscheidungen sei der FC-Geschäftsführer grundsätzlich ein Befürworter des Videobeweises. "Er sollte für weniger Diskussionen und für Fairness sorgen. Nach dem achten Spieltag muss man sagen, dass das nicht gelungen ist", bilanzierte Schmadtke.

Doch die Schiedsrichterentscheidungen allein sind nicht verantwortlich für die Leistung der Kölner. Das gab auch Schmadtke zu. "Ein Faktor ist auch die Transferpolitik. Wir haben Entscheidungen getroffen und man muss feststellen, dass wir damit Probleme haben, deswegen haben wir nur einen Punkt", erklärte der ehemalige Torwart. Die 17 Gegentreffer ließen sich dadurch aber nicht erklären.

Ein weiterer Faktor seien Schwierigkeiten in der Leistungsentwicklung. "Das hat es auch für die Neuen schwer gemacht", suchte der 53-Jährige nach Erklärungen.

Kein Grund für eine Trainerdiskussion?

Eine Trainerdiskussion um Peter Stöger gibt es laut Schmadtke nicht: "Man sollte einen Trainer infrage stellen, wenn das Innenverhältnis beschädigt ist oder die Spielstruktur nicht mehr vorhanden ist. Beides ist nicht bei uns gegeben!"

Der Geschäftsführer räumte allerdings ein, dass man Dinge hinterfragen müsse, aber auch nicht in blinden Aktionismus verfallen dürfe. "Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass wir grundsätzliche Dinge ändern müssen", so Schmadtke.