22.02.2018 11:48 Uhr

"Wir sind wieder da": Rote Teufel schöpfen Mut

Der 1.FC Kaiserslautern hat den Abstand auf die rettenden Plätze auf vier Punkte verkürzt
Der 1.FC Kaiserslautern hat den Abstand auf die rettenden Plätze auf vier Punkte verkürzt

Nach dem Sieg bei Darmstadt 98 lebt beim 1. FC Kaiserslautern die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Der tragische Zwischenfall mit Ex-Coach Jeff Strasser wirkt im Nachhinein wie ein Weckruf.

Im Moment des Erfolgs schweiften die Gedanken beim 1. FC Kaiserslautern dann doch noch einmal Richtung Ex-Coach Jeff Strasser. "Vor dem Spiel war das ehrlicherweise nicht mehr so präsent. Aber jetzt schicken wir Jeff eine WhatsApp-Nachricht, damit er weiß, dass wir an ihn gedacht haben", sagte FCK-Torwart Marius Müller nach dem bitter benötigten 2:1 (1:0) im Wiederholungsspiel der 2. Fußball-Bundesliga bei Darmstadt 98.

Vier Wochen zuvor war die erste Ansetzung des Kellerduells in der Halbzeitpause abgebrochen worden, weil der damalige FCK-Trainer Strasser über Herzprobleme klagte. Nun nutzte das Tabellenschlusslicht aus der Pfalz seine Chance, den Rückstand auf den Relegationsplatz auf drei Zähler zu verkürzen. Es wirkt, als hätte der Zwischenfall mit Strasser die Mannschaft wachgerüttelt - auch wenn die Spieler das ein wenig anders sehen.

Vielmehr habe der neue Coach Michael Frontzeck mit einem Psycho-Trick für das Lebenszeichen der Lauterer in Darmstadt gesorgt. "Der Trainer hat vor dem Spiel zwei Tabellen in der Kabine aufgehängt", berichtete Müller. Eine zeigte die Situation Ende Januar, als die Roten Teufel mit elf Punkten Rückstand aufs rettende Ufer abgeschlagen waren, die andere offenbarte die aktuelle Konstellation.

Nächste Herausforderung in Aue

"Wir sind auf jeden Fall wieder da", sagte Müller, der mit mehreren Paraden den Sieg seiner Mannschaft festgehalten hatte. Daneben sorgten Brandon Borrello (16.) und Phillipp Mwene (61.) für den dritten Erfolg im vierten Spiel unter Frontzeck, Darmstadts Anschlusstreffer durch Felix Platte (90.+1) kam zu spät.

Lange Feiern wollten die Lauterer aber nicht. Der Fokus lag schnell wieder auf dem nächsten "Abstiegs-Endspiel" am Samstag beim Tabellen-15. Erzgebirge Aue. Direkt im Anschluss an das Spiel in Darmstadt stiegen die Lauterer dafür in den Bus. "Es wird eine lange Fahrt nach Aue, aber mit dem Sieg heute fühlt es sich gut an", sagte Torschütze Borrello: "Wir nehmen viel Selbstvertrauen mit."

Die Darmstädter mussten dagegen die vierte Niederlage in Folge hinnehmen und haben als Tabellenvorletzter mit Kaiserslautern jetzt einen weiteren Konkurrenten im Nacken. Trainer Dirk Schuster war trotzdem mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: "Wenn wir diese Bereitschaft weiterhin zeigen, werden wir die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt noch einfahren."