15.08.2019 14:01 Uhr

Rose gegen Wagner: Duell der Neulinge zum Liga-Start

Marco Rose will mit Gladbach den FC Schalke 04 entzaubern
Marco Rose will mit Gladbach den FC Schalke 04 entzaubern

Auf Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach und David Wagner beim FC Schalke 04 ruhen große Hoffnungen. Bei ihrer Bundesliga-Premiere treffen die einstigen Schützlinge von Jürgen Klopp gleich aufeinander.

Das leicht ergraute Haar haben Marco Rose und David Wagner schon gemeinsam, auch wenn ihre Trainer-Karrieren noch eher jung sind. "Ich lebe und liebe den Fußball. Deswegen sehe ich so aus, wie ich aussehe", sagt Borussia Mönchengladbachs neuer Coach Rose vor seiner mit Spannung erwarteten Premiere in der Bundesliga.

Auf der anderen Bank wird dabei Schalkes David Wagner sitzen, ebenfalls ein Hoffnungsträger, einst ebenfalls ein Schützling von Jürgen Klopp und ebenfalls ein Liga-Neuling mit nicht mehr ganz so dunklem Haar.

Was Rose und Wagner aber vor allem eint, ist ihre neue, schwierige Aufgabe. Die wohl bekanntesten deutschen Trainer, die nie in der Bundesliga gearbeitet haben, sollen Traditionsvereinen neues Leben einhauchen.

Beide haben dafür im Sommer die Mannschaft gehörig umgekrempelt. Wagner stellte von Dreier- auf Viererkette um, Rose impfte den Fohlen das laufintensive 4-4-2 mit Raute ein. Am Samstag (18:30 Uhr) wird sich zeigen, wer weiter ist.

Bundesliga-Debütanten schwärmen von Jürgen Klopp

Mit einem Auge nach Gladbach schauen wird dann wohl auch Jürgen Klopp, schließlich kennt Deutschlands Trainer des Jahres Wagner und Rose nur zu gut. Mit seinem Trauzeugen Wagner spielte er von 1991 bis 1995 gemeinsam in Mainz.

Als er dann später Trainer der Rheinhessen wurde, zählte Rose von 2002 bis 2008 zu Klopps Spielern. Beide Trainer sprechen in höchsten Tönen von "Kloppo", das Gelernte wollen sie nun auch in der Bundesliga zeigen.

Die etwas leichtere Aufgabe hat zumindest auf dem Papier Wagner: Nach Schalkes Horror-Jahr erwartet von dem einstigen Euro-Fighter niemand Wunderdinge, schon ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein Erfolg.

Ein konkretes Saisonziel will der zuletzt bei Huddersfield Town in der Premier League aktive Wagner erst gar nicht abgeben. Nur so viel: "Wir wollen einen Fußball spielen, der uns gut zu Gesicht steht. Damit haben wir unser Ziel formuliert."

Kann Rose die Ansprüche der Gladbach-Fans erfüllen?

Rose, von Klopp noch im März als "gehyptester Trainer von allen" geadelt, hat es ungleich schwerer. Sein Vorgänger Dieter Hecking musste trotz Platz fünf gehen, weil Sportdirektor Max Eberl unbedingt den begehrten Coach von Red Bull Salzburg wollte.

Spannend wird, ob das durchaus kritische Gladbacher Publikum mögliche Startschwierigkeiten in Kauf nehmen wird. "Ich bin mit großen Vorschusslorbeeren gekommen. Es wird schnell wertende Worte über mich geben", sagte Rose unlängst im "FohlenPodcast" der Borussia.

Rose wird Zeit brauchen, seine Ideen umzusetzen, das Spiel gegen Schalke dürfte dennoch erste Eindrücke davon geben. "Wir wollen sehr aktiv sein, gegen und mit dem Ball. Wir wollen in allen Spielphasen gut sein", sagt er. Auch viele Zweikämpfe, ein schnelles Umschalten und viele Torabschlüsse will der gebürtige Leipziger sehen. Aber: "Was wir gegen Schalke davon sehen, kann ich nicht nicht sagen. Wir arbeiten ja gerade dran."