29.10.2019 18:54 Uhr

Breitenreiter kritisiert Defensive des FC Bayern

André Breitenreiter spricht über FC Bayern und FC Schalke 04
André Breitenreiter spricht über FC Bayern und FC Schalke 04

André Breitenreiter, ehemaliger Trainer des FC Schalke 04, sieht aktuell die Defensive als Hauptproblem des FC Bayern München.

"Sie bekommen definitiv zu viele Gegentore, es fehlt ein Stück weit individuelles Zweikampfverhalten. Es sind kleine, individuelle Fehler im Detail, die sie momentan machen und die gnadenlos bestraft werden", sagte Breitenreiter bei "100% Bundesliga – Fußball bei NITRO".

Der FC Bayern habe im Sommer "schon einen großen Umbruch vollzogen. Sie haben viele junge Spieler dazu geholt", ergänzte der 46-Jährige. "Sie haben auch mit Coutinho jemanden dazu gewonnen, der wahrscheinlich im März/ April seine große Klasse zeigen wird, aber auch Zeit benötigt."

Für die Kritik an Trainerkollege Niko Kovac zeigte Breitenreiter kein Verständnis: "Die Bayern führen die Champions League mit neun Punkten an in der Gruppe, sie sind Zweiter in der Bundesliga. Auch wenn nicht alles optimal läuft, sind sie überall im Geschäft und trotz der Verletzungssorgen in der Spur. Sie wissen, dass sie sich in manchen Bereichen verbessern müssen, aber ich würde es nicht so kritisch sehen, wie es von außen wahrgenommen wird."

Für Kovac sei es aktuell "keine leichte Situation, aber auf mich wirkt er bis auf ganz wenige Ausnahmen immer super souverän. Er verfolgt ganz klar seinen Plan und seine Linie", lobte Breitenreiter. "Wenn man Trainer bei Bayern München ist, weiß man, was einen erwartet. Dass jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird, dass wenn die Ergebnisse ausbleiben, man sofort in Frage gestellt wird. Ich persönlich finde, dass Niko damit wirklich super umgeht."

André Breitenreiter: Schalke-Keeper Alexander Nübel "meine Entdeckung"

Breitenreiter äußerte sich auch zu seinem Ex-Klub Schalke und dessen unter anderem vom FC Bayern umworbenen Torhüter Alexander Nübel.

"Ich möchte mir das jetzt nicht alleine ans Reverse heften, aber er ist schon meine Entdeckung. Ich habe ihn aus der U19 in Paderborn mit zu den Profis hochgezogen mit Michael Born (damals Geschäftsführer Sport beim SCP, Anm. d. Red.) zusammen, weil wir gesehen haben, dass da ein unglaubliches Talent ist. Er hat zunächst mit uns in Paderborn die erste Stufe genommen, um Profi zu werden."

Bei seinem Wechsel zu Schalke habe er Nübel dann "gleich mitgenommen, weil wir gesehen haben, dass er mit Ralf Fährmann eine Nummer eins vor sich hätte, von der er unheimlich viel lernen kann, um seinen persönlich nächsten Schritt in der Karriere zu gehen", sagte Breitenreiter. "Die Entwicklung, die er genommen hat, ist wirklich toll, aber für mich nicht überraschend, weil er wirklich ein guter Torwart ist."