05.12.2019 12:35 Uhr

"Black Friday": Rassismus-Vorwurf gegen Sportzeitung

Romelu Lukaku wird immer wieder Opfer rassistischer Anfeindungen
Romelu Lukaku wird immer wieder Opfer rassistischer Anfeindungen

Die italienische Sportzeitung "Corriere dello Sport" hat mit einer Titelseite heftige Rassismusvorwürfe hervorgerufen.

Vor dem Spitzenspiel der Serie A zwischen Tabellenführer Inter Mailand und dem AS Rom an diesem Freitag titelte das Blatt mit der Schlagzeile "Black Friday" und zeigte dazu große Bilder von Inter-Stürmer Romelu Lukaku und Roma-Verteidiger Chris Smalling.

Die Zeitung hob hervor, dass die beiden vor ihrem Wechsel nach Italien bei Manchester United zusammengespielt hätten, sich sehr schätzten und sich immer entschieden gegen Rassismus im Fußball engagiert hätten.

Die Antirassismus-Organisation Fare kritisierte das Titelbild via Twitter heftig: "Die Medien nähren den Rassismus jeden Tag".

Auch viele andere Twitter-Nutzer verurteilten den Titel. In italienischen Fußballstadien kommt es immer wieder zu rassistischen Chören gegen dunkelhäutige Spieler.

Der AS Rom, Inter und der AC Florenz reagierten empört. Der Begriff "Black Friday" ("Schwarzer Freitag") stammt ursprünglich aus den USA und kennzeichnet den Startschuss für die Weihnachtseinkäufe.

Inter Mailand hatte vorige Woche Juventus Turin die Tabellenführung abgenommen. Der AS Rom steht auf Platz fünf und kämpft um einen Champions-League-Platz.

Der "Corriere dello Sport" schrieb: "Angesichts der Idioten, die "buu" rufen, müssen wir morgen alle "oooh" rufen (wie die Kinder). Es wird ein großer Black Friday, aber ohne Saisonschlussrabatte. Wenn, dann eher Stücke eines Meistertitels, die die ganze Saison halten." Lukaku und Smalling bezeichnete der Text als "zwei farbige Größen".