29.03.2020 11:54 Uhr

Blick in die Promi-Wohnzimmer: Virtuelle Liga bringt "Spaß"

BVB-Star Hakimi musste gegen Brosinski von Mainz 05 ran
BVB-Star Hakimi musste gegen Brosinski von Mainz 05 ran

BVB-Star Achraf Hakimi traf mit seinem virtuellen Ich, Hertha fertigte Paderborn ab: Die Home Challenge sorgte am Wochenende zumindest für einen Hauch Bundesliga im Wohnzimmer.

Als der virtuelle Achraf Hakimi zum 2:1 für Borussia Dortmund traf, kaute der echte Achraf Hakimi weiter sein Kaugummi und grinste: Mit echten Stars an der Konsole und teils skurrilen Szenen hat die "Bundesliga Home Challenge" der Deutschen Fußball Liga am Wochenende zumindest einen Hauch Stadion-Atmosphäre in die heimischen Wohnzimmer gezaubert. "Das hat Spaß gemacht", meinte nicht nur Schalkes Mittelfeldspieler Nassim Boujellab.

Für die beste Unterhaltung sorgte aber BVB-Verteidiger Hakimi. Der Marokkaner zockte im Dortmund-Trikot und verschlief fast den Anpfiff, weil er noch sein Handy in der Hand hielt. Wenig später war Hakimi dafür hellwach, aus sechs Metern schob sein von ihm gesteuertes virtuelles Ich den Ball ins Tor. Zum Sieg reichte das aber nicht, da der für Mainz antretende Daniel Brosinski noch der 2:2 Ausgleich gelang.

Weil zudem Live-Kommentatoren die in der Fußball-Simulation FIFA 20 ausgetragenen Begegnungen analysierten, bekamen die Fans auf der heimischen Couch ein wenig Ablenkung in Corona-Zeiten. Der am Samstag für die klassische Uhrzeit von 15:30 Uhr geplante Start erfolgte zwar mit 30-minütiger Verspätung, aber das war irgendwie auch egal.

Spannender Blick in die Wohnzimmer der Stars

Insgesamt waren 26 der 36 Profiklubs vertreten, pro Team spielt mindestens ein "echter" Lizenzspieler und "eine Person aus dem Klub-Umfeld". Ein Torfestival gelang Hertha BSC beim 6:3 gegen Paderborn. Herthas Maximilian Mittelstädt analysierte anschließend fast wie nach einem richtigen Spiel: "Ich bin schwer in die Partie gekommen. Vielleicht war ich am Anfang noch ein bisschen nervös."

Allerdings war der Blick auf die in einer Ecke eingeblendeten Profis in ihren heimischen Wohnzimmern fast spannender als das Geschehen auf dem virtuellen Rasen. Augsburgs Marco Richter etwa bejubelte ein Tor mit der Faust, Marvin Knoll vom FC St. Pauli schimpfte über einen Elfmeterpfiff. Zur Vorbereitung hatte Knoll seine Finger warm gepustet.

Mit dabei war auch der vom Coronavirus genesene Jannes Horn, der Hannover-Profi verlor zusammen mit eSportler Marcel "H96_DonChap28" Deutscher gegen Augsburg 1:2. Besser lief es für Boujellab, der sich nach Schalkes 4:1 über St. Pauli selbst auf die Schulter klopfte: "Ich bin geduldig geblieben und habe meine Chancen eiskalt ausgenutzt."

Es klang fast wie an einem normalen Bundesliga-Samstag. Am Ende zeigte die "Bundesliga Home Challenge" aber vor allem eines: Der echte Fußball ist nicht zu ersetzen.