26.05.2020 12:39 Uhr

Scharfe Kritik an CL-Spiel in Liverpool

Das CL-Spiel in Liverpool hätte laut Experten nie stattfinden dürfen
Das CL-Spiel in Liverpool hätte laut Experten nie stattfinden dürfen

Ein britischer Wissenschaftler hat die Austragung des Rückspiels im Champions-League-Achtelfinale zwischen dem FC Liverpool und Atlético Madrid aufs Schärfste verurteilt.

Das Fußballmatch am 11. März vor 52.000 Zuschauern an der Anfield Road habe genauso wie die Pferderennen beim Cheltenham Festival "mehr Leid und Tod" durch das Coronavirus verursacht, sagte Professor Tim Spector am Dienstag der "BBC".

Spector, der das größte COVID-19-Tracking-Projekt in Großbritannien leitet, sah eine "Vervielfachung" der lokalen Fallzahlen nach den beiden Veranstaltungen. Zu den Rennen in Cheltenham im Südwesten Englands waren von 10. bis 13. März mehr als 250.000 Zuschauer gekommen. Ende März gehörten Liverpool und Cheltenham zu den am stärksten betroffenen Gebieten in England.

41 Todesfälle durch Champions-League-Spiel?

Die britische Regierung hatte den Besuch der Veranstaltungen genehmigt, während andere Länder ähnliche Events zur gleichen Zeit absagten. "Sportveranstaltungen hätten mindestens eine Woche früher abgesagt werden müssen, weil sie mehr Leid und Tod verursachten, was sonst nicht eingetreten wäre", sagte Spector.

Das Unternehmen Edge Health, das Daten für das britische Gesundheitssystem NHS analysiert, kam zu der Schätzung, dass die Champions-League-Partie mit "41 zusätzlichen Todesfällen" in umliegenden Krankenhäusern zwischen 25 und 35 Tagen danach in Verbindung gebracht werden könne.