07.03.2021 12:37 Uhr

Knäbel: Diese Spielertypen sucht Schalke 04

Peter Knäbel trägt vorerst die Verantwortung beim FC Schalke 04
Peter Knäbel trägt vorerst die Verantwortung beim FC Schalke 04

Am 28. Februar platzte beim FC Schalke 04 die Bombe: Als Folge der anhaltenden sportlichen Misere trennte sich S04 auf einen Schlag von Trainer Christian Gross, Sportvorstand Jochen Schneider, Athletiktrainer Werner Leuthard und Teammanager Sascha Riether. Die sportliche Gesamtverantwortung wurde vorerst Peter Knäbel übertragen. Der 54-Jährige hat sich nun ausführlich zu Wort gemeldet.

Er habe kurz nach dem 1:5-Debakel gegen den VfB Stuttgart erfahren, dass er an einer Telefonkonferenz teilnehmen solle, habe sich dann natürlich bereits gedacht, dass es Veränderungen geben könne und sich "als Kind des Ruhrgebiets" natürlich sofort bereit erklärt, dem FC Schalke zu helfen, erklärte Knäbel gegenüber "Sport1".

Wie seine Zukunft auf Schalke aussieht, konnte Knäbel allerdings nicht beantworten. Stünde schon fest, dass er der starke Mann bei Königsblau bleiben würde, hätte er schon eine Visitenkarte, witzelte Knäbel. Das sei aber nicht der Fall.

Dennoch täte er aktuell alles, was in seiner Verantwortung stünde, "um dem Verein zu helfen. Ich kenne den Klub in- und auswendig und glaube, dass wir Entscheidungen treffen können, ohne dass Entscheidungen über das Personal endgültig getroffen sind. Wir müssen nun Verantwortung übernehmen zum Wohle des FC Schalke 04."

Der "Hauptschwerpunkt" liege derzeit auf der "Planung für die zweite Liga". Der Großteil dieser Arbeit liege in seiner Verantwortung, er habe allerdings viele Unterstützer, führte Knäbel weiter aus. "Es ist wichtig, dass man viele helfende Hände hat. Dazu zählen für mich Norbert Elgert, Mathias Schober, Gerald Asamoah oder Mike Büskens."

Es gibt keine "wertlose Zeit" beim FC Schalke 04

Leicht sei die Planung natürlich nicht, gestand Knäbel. Man müsse für das Szenario Ligaverbleib und den Abstieg planen und wolle vor allem im wahrscheinlicheren zweiten Fall "aus den Fehlern lernen, die andere Traditionsvereine gemacht haben". "Wir müssen die richtigen Leute holen, die die zweite Liga auch annehmen, die aber dennoch vielleicht ein Stückchen besser sind. Die die Härte haben, im Verlauf einer harten Zweitligasaison oben dabei zu bleiben", erläuterte Knäbel das Anforderungsprofil an mögliche neue Spieler.

Die restlichen Bundesligaspiele wolle der Tabellenletzte zudem auf jeden Fall nutzen, um wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Vor allem für die jungen Spieler, denen man eine Chance gebe, sei es "keine wertlose Zeit". "Und zudem geht es auch um den Marktwert von jedem von uns. Daher erwarte ich eine Top-Einstellung in jedem Spiel", so Knäbel.

Dass Knäbel bezüglich seiner Zukunft noch im Dunkeln tappt, ist für den langjährigen Hertha- und Wolfsburg-Funktionär Dieter Hoeneß ein Unding. "Ich finde die Art und Weise, wie die Sache da jetzt gehändelt wurde, höchst fragwürdig. Da hat man den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht. Man hätte zuerst einen Sportvorstand holen müssen. Wenn das noch nicht final geklärt ist, wird es schwierig", urteilte Hoeneß.

Hat Knäbel eine Zukunft beim FC Schalke 04?

"Grundsätzlich werden wir die Fragen klären. Es liegt allerdings am Aufsichtsrat. Mein Job ist es, jeden Tag aufs neue anzuschieben. Ich habe ein gutes Gefühl dabei. Wir werden sehen, was da rauskommen wird", erwiderte Knäbel.

Ob er unter einem neuen Sportdirektor wieder ins zweite Glied rücken würde, werde er entscheiden, "wenn die anderen Entscheidungen getroffen sind." Ihm sei bewusst, dass Aufsichtsrat Dr. Jens Buchta, im Hintergrund Entscheidungen vorbereiten würde. "Ich mache mein Glück nicht von meiner Position abhängig, sondern davon, wo ich was bewegen kann", schloss Knäbel.