27.06.2021 14:24 Uhr

Elfmeterschießen? Havertz wäre "auf jeden Fall" bereit

Wäre bei einem Elfmeterschießen gegen England auf jeden Fall dabei: Kai Havertz
Wäre bei einem Elfmeterschießen gegen England auf jeden Fall dabei: Kai Havertz

Kai Havertz zögerte keine Sekunde. Und es klangen bei seiner Antwort auch keine Selbstzweifel durch.

"Ob ich schießen würde bei einem Elfmeterschießen? Auf jeden Fall", sagte der 22 Jahre alte Champions-League-Sieger vom FC Chelsea am Sonntag in Herzogenaurach mit Blick auf das EM-Achtelfinale gegen England.

Natürlich wird vor dem K.o.-Duell am Dienstag im Wembley-Stadion auch wieder über Elfmeterschießen diskutiert. Im WM-Halbfinale 1990 in Turin und im EM-Halbfinale 1996 ebenfalls in Wembley triumphierte Deutschland zweimal bei großen Turnieren vom Punkt gegen England.

"Man muss auf Elfmeterschießen vorbereitet sein", sagte Havertz. Nach dem Training würden auch immer mal wieder Elfmeter geschossen. "Wir haben generell gute Schützen", sagte der mit bislang zwei Treffern erfolgreichste DFB-Schütze bei der laufenden Europameisterschaft.

In die Neuauflage des Klassikers gegen England gehe man aber nicht mit dem Gedanken an eine mögliche Verlängerung und einen Elfer-Krimi. "Wir gehen ins Spiel rein, um es nach 90 Minuten zu gewinnen", sagte Havertz selbstbewusst.

Gosens: Achtelfinale im Virusvariantengebiet "grenzwertig"

Derweil blickt Robin Gosens dem Achtelfinale gegen England mit gemischten Gefühlen entgegen. "Ich finde es schon grenzwertig, wenn ich ehrlich sein soll: 40.000 Zuschauer im Stadion im einzigen Land in Europa, wo die Inzidenzen hoch sind. Das macht es für uns nicht ungefährlich", sagte der Profi von Atalanta Bergamo.

Beim ersten Achtelfinale im Wembley-Stadion am Samstag zwischen Italien und Österreich (2:1 n.V.) waren wie bei den drei Gruppenspielen der englischen Auswahl nur 22.500 Fans zugelassen. Beim Halbfinale und Finale sollen sogar 60.000 Anhänger kommen dürfen - obwohl es für England wegen der Verbreitung der Delta-Variante massive Reisebeschränkungen gibt.

"Wir wissen, dass wir in einer Bubble leben und weitgehend abgeschottet sind", erklärte Gosens, "wir fühlen uns so sicher wie es geht. Aber für das Gesamtbild ist es sicher alles andere als optimal."

Dass wegen der Reisebestimmungen nur zwischen 1500 und 2000 auf der Insel lebende Deutsche im Stadion sein werden, kann aus Sicht der deutschen Spieler auch ein Vorteil sein. "Es ist geil, wenn die Hütte mit eigenen Fans gefüllt ist, aber es ist fast genau so geil, wenn man die gegnerischen Fans zum Verstummen bringen kann", sagte Gosens.

Die DFB-Elf müsse "alles dafür tun, dass die Engländer so leise wie möglich sind", ergänzte er. London-Legionär Kai Havertz vom FC Chelsea meinte: "So eine Atmosphäre ist manchmal auch ganz cool, wenn die Fans nur gegen dich sind."