01.08.2021 11:33 Uhr

Erstes Interview nach Bayern-Aus: Flick verrät DFB-Pläne

Hansi Flick hat den FC Bayern verlassen und arbeitet künftig als Bundestrainer
Hansi Flick hat den FC Bayern verlassen und arbeitet künftig als Bundestrainer

Nach eineinhalb überaus erfolgreichen Jahren beim FC Bayern ist Hansi Flick zurück zum DFB gewechselt, um künftig als Bundestrainer zu arbeiten. Nun hat sich der 56-Jährige erstmals ausführlich zu seinen Plänen und Zielen geäußert.

23 Tage vor Flicks erstem Länderspiel lud der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag, dem offiziellen Arbeitsbeginn des Nachfolgers von Joachim Löw, für den 10. August zu einem Medientermin nach Frankfurt/Main ein.

Flick wolle dann "gemeinsam mit seinem Trainerteam" einen ersten Ausblick auf die darauffolgenden Wochen geben. In welche Richtung es gehen könnte, deutete er schon einmal in einem vom DFB veröffentlichten Video-Interview an.

"Bundestrainer zu sein, ist für mich eine Riesen-Verantwortung. Ich freue mich wahnsinnig drauf. Ich werde mein Bestes geben - All-in dafür, dass wir wieder begeisternden Fußball spielen", kündigte Flick an.

Der Coach weiter: "Man kennt noch viele Gesichter und freut sich, sie wiederzusehen. Für mich ist es einfach schön, wieder für den DFB und mit den besten Spielern Deutschlands arbeiten zu können." Diese sollen wieder "Spaß daran finden, Fußball zu spielen".

Zugleich warnte der neue Hoffnungsträger an der Seitenlinie: "Das Ganze darf man natürlich nicht zu locker angehen. Im September hat man die ersten drei Spiele. Das ist auch für die Spieler eine enorme Belastung. Das soll aber keine Ausrede sein - wir wissen schon, dass wir die Qualität haben müssen, um diese drei Gegner zu schlagen. Das Ziel sind neun Punkte."

Kann Flick seine erfolgreiche Arbeit beim FC Bayern zum DFB transportieren?

Der einstige Assistent von Löw, der mit dem FC Bayern zuletzt sieben Titel gewonnen hatte, soll die Nationalelf nach zwei schlechten Turnieren wieder zurück in die Weltspitze führen.

Diese Vorgabe machte DFB-Direktor Oliver Bierhoff schon bei der Verpflichtung von Wunschkandidat Flick bis zum Sommer 2024. Sein erstes großes Turnier ist die WM 2022 in Katar, gefolgt von der Heim-Europameisterschaft im Sommer 2024.

In den vergangenen Wochen hatte Flick im Hintergrund erste Weichen gestellt, etwa mit der Verpflichtung von Danny Röhl als weiterem Assistenztrainer neben Marcus Sorg. Benennen muss er auch noch einen Nachfolger für Torwarttrainer Andreas Köpke, der den DFB nach 17 Jahren gemeinsam mit Löw vorzeitig verlassen hat.

Erste sportliche Aufgabe von Flick wird es sein, das WM-Ticket für Katar zu lösen. Noch sieben Qualifikationsspiele stehen dafür bis zum Jahresende auf dem Programm.

Den Auftakt bilden die Partien im September gegen Liechtenstein in St. Gallen (2.), in Stuttgart gegen Armenien (5.) und gegen Island in Reykjavik (8.).

Stars von FC Bayern und BVB vor ungewisser Zukunft

Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Nordmazedonien im März belegt die DFB-Auswahl nach drei Spieltagen mit sechs Punkten nur Platz drei hinter Armenien (9 Punkte) und den Nordmazedoniern (6). Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für die Winter-WM in Katar.

Flick wird bei seiner offiziellen Vorstellung zahlreiche Fragen zu beantworten haben. Er wird aufzeigen müssen, mit welchen Spielern er die Zukunft plant. Löw hatte zur EM das Weltmeister-Duo Thomas Müller und Mats Hummels zurückgeholt. Bleiben sie?

Auch der Dortmunder Marco Reus, der auf eine EM-Teilnahme verzichtet hatte, könnte wieder ein Thema werden.

Aus dem 26-köpfigen EM-Kader hatte nach dem Achtelfinal-Aus gegen England nur Toni Kroos von Real Madrid sein Karriereende im Nationaltrikot erklärt.

"Bei mir gibt es kein Alter, bei dem ich sage: Ab da ist er kein Nationalspieler mehr", sagte Flick: "Für mich geht es nur darum: Ist einer gut genug für die Nationalmannschaft, und hat er auch Lust und Bock auf die Nationalmannschaft."