09.09.2021 18:54 Uhr

Matthäus zählt Hummels an und nimmt Sané in die Pflicht

Lothar Matthäus warnt BVB-Verteidiger Mats Hummels
Lothar Matthäus warnt BVB-Verteidiger Mats Hummels

Nach den ersten drei Länderspielen unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick hat Lothar Matthäus der deutschen Nationalmannschaft ein positives Zeugnis ausgestellt. Ein Sonderlob erhielt ein zuletzt gescholtener Star des FC Bayern, BVB-Routinier Mats Hummels dagegen eine Warnung.

Im Gespräch mit der "Bild" beurteilte Matthäus die jüngsten Darbietungen der DFB-Elf gegen Liechtenstein (2:0), Armenien (6:0) und Island (4:0).

Der Rekordnationalspieler erkannte "Geschlossenheit im neuen System, Kompaktheit in der Defensive, aber auch schnelles Umschalten mit vielen Torchancen". Sein Fazit: "Der Anfang ist gemacht."

Für den Aufschwung machte Matthäus vor allem den neuen Bundestrainer verantwortlich. "Hansi Flick versteht es, die Spieler dort einzusetzen, wo sie sich wohlfühlen und ihre größten Stärken haben", so der 60-Jährige.

BVB-Star Hummels "musste andere Spieler an sich vorbeiziehen lassen"

Doch Matthäus sieht nach der Länderspielpause im deutschen Lager nicht nur Gewinner.

"Die Abwehr hat dreimal zu null gespielt, Süle und Rüdiger sind eingespielt, Kehrer hat sich bewiesen. Und Matthias Ginter kehrt zurück", zählte der frühere Weltklassespieler auf und nannte im selben Atemzug den Leidtragenden: "Deswegen wird es für Mats Hummels schwerer. Er musste andere Spieler an sich vorbeiziehen lassen."

Ob der BVB-Star, der diesmal wegen anhaltender Patellasehnen-Probleme nicht zum Kader zählte, in Zukunft wieder ins Team rücken kann, ist Matthäus zufolge zumindest zweifelhaft.

"Bei der EM spielte die DFB-Elf mit drei Innenverteidigern, nun sind es im System von Flick nur noch zwei. Das vergrößert den Konkurrenzkampf und macht es auch für Hummels schwerer", analysierte der Weltmeister von 1990.

Nach Kritik beim FC Bayern: Sonderlob für Sané

Deutlich positiver bewertete Matthäus die Situation von Leroy Sané. Der zuletzt häufig kritisierte Angreifer des FC Bayern erzielte in drei Partien zwei Treffer und war auch sonst ein Aktivposten.

"Hansi hat ihn auf den Weg gebracht, wo ihn Bayern- und DFB-Fans sehen wollen. Leroy war leidenschaftlich, hat den Bällen hinterhergejagt", lobte Matthäus den 25-Jährigen, nahm ihn zugleich aber in die Pflicht: "Jeder große Spieler hat schwere Phasen in seiner Karriere, wichtig ist es, eine Reaktion zu zeigen. Das hat er, das muss nun der Anspruch in jedem Spiel sein."