28.04.2022 13:21 Uhr

"Noch so viel möglich" im Zweitliga-Endspurt

Der FC Schalke 04 und Werder Bremen mischen im Aufstiegsrennen vorne mit
Der FC Schalke 04 und Werder Bremen mischen im Aufstiegsrennen vorne mit

Werder Bremen und Schalke 04 können im Aufstiegskampf der 2. Liga am Freitag vorlegen - und mit Siegen einen großen Schritt in Richtung Bundesliga-Rückkehr machen.

Mike Büskens freut sich schon auf das Tollhaus Gelsenkirchen. Vor dem Endspurt im Aufstiegsrennen schürt der Interimstrainer von Schalke 04 die ganz großen Gefühle. "Wir haben den Spielern schon in der Saison gesagt: Jungs, wenn wir hochgehen sollten", so Büskens am Donnerstag, "dann werdet ihr Dinge erleben, die ihr bisher noch nicht erlebt habt in eurem Leben."

Kopfkino als Heißmacher - Büskens weiß, wovon er spricht. Als einer der legendären "Eurofighter" erlebte er vor 25 Jahren als Spieler den UEFA-Cup-Sieg und holte zwei Mal den Pokal - nun winkt die nächste ganz große Party mit dem königsblauen Anhang. Büskens wäre wieder mittendrin: "Das sind einmalige Momente."

10.000 Schalker Fans werden am Freitag (18:30 Uhr/Sky) beim Auswärtsspiel gegen den SV Sandhausen erwartet, um den nächsten Schritt gen Bundesliga-Rückkehr zu machen. Die Euphorie im Revier ist riesig. "Schön, dass es dieses positive Denken rund um den Verein wieder gibt", sagte Sportdirektor Rouven Schröder. Nun gelte es, das Ganze in die "richtige Bahn" zu lenken.

Auch Spitzenreiter Werder Bremen will am Freitagabend vorlegen. Mit einem Sieg gegen Holstein Kiel könnte bei entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz aus Hamburg und Darmstadt bereits am Wochenende der Relegationsplatz gesichert werden.

Etwas Besonderes ist das Duell für Werder-Coach Ole Werner, der bis zu seinem Rücktritt im Herbst fast ein Jahrzehnt als Jugend- und später als Cheftrainer bei Holstein tätig war. "Es wird kein normales Spiel für Ole", sagte Bremens Sportchef Frank Baumann. Trotz einer "gewissen Dankbarkeit" sei Werner "Profi" und werde sich "voll auf seine Aufgabe konzentrieren". Werners Auftrag für Freitag: siegen. Und damit den Druck auf die Konkurrenz erhöhen.

Auf satte sechs Punkte würde das Polster schließlich schon anwachsen auf den Dritten Darmstadt, der erst am Samstag (20:30 Uhr/Sport1) gegen Aue ran muss. Sogar neun wären es auf den wieder hoffenden und ebenfalls erst am Samstag (13:30 Uhr/Sky) spielenden Hamburger SV auf Rang fünf.

Als größte Unbekannte kommt vor dem Zielsprint der FC St. Pauli daher. Vor dem Heimspiel am Freitag (18.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Nürnberg lauert der Kiezklub trotz vier Spielen ohne Sieg mit nur einem Punkt Rückstand auf Darmstadt. Dass von hinten plötzlich der ungeliebte Stadtrivale HSV wieder drückt, ist Trainer Timo Schultz dabei herzlich egal.

"Mein Fokus liegt mit Sicherheit nicht darauf, wer mich einholen kann, sondern auf denen, die vor mir stehen, dass ich noch an denen vorbeikomme", sagte Schultz. Das Aufstiegsrennen, das betonte er vor dem spannungsgeladenen drittletzten Zweitliga-Spieltag, "ist erst am 34. Spieltag durch. Da ist noch so viel möglich."