12.07.2022 15:26 Uhr

Hertha-Coach: "Wollen erst mal machen - nicht quatschen"

Sandro Schwarz (r.) ist neuer Cheftrainer bei Hertha BSC
Sandro Schwarz (r.) ist neuer Cheftrainer bei Hertha BSC

Für Sandro Schwarz steht nach wenigen Wochen als neuer Cheftrainer bei Hertha BSC längst fest, mit welchem Ansatz und welchen Schwerpunkten er den Klub wieder in die Erfolgsspur in der Fußball-Bundesliga führen will. Eine zentrale Rolle soll dabei auch Routinier Kevin-Prince Boateng spielen, dessen Zukunft beim Hauptstadtklub lange ungewiss war.

Im Gespräch mit dem "kicker" stellte Herthas neuer Coach klar, wie wichtig der 35-Jährige für das Mannschaftsgefüge der Berliner noch immer ist: "In der Vorbereitung hat er bisher 90 Prozent der Trainingseinheiten komplett mitgemacht. Das lässt sich gut an. Und er ist eine Persönlichkeit: sehr offen, sehr klar, meinungsstark. Er fühlt sich für die Gruppe verantwortlich, auch außerhalb des Platzes. Ich bin froh, dass er da ist", so Schwarz über Boateng, der nach seinem Fürsprechen einen neuen Vertrag bis 2023 bei Hertha BSC bekam.

Der Mittelfeldspieler soll auf dem Trainingsplatz und in den Spielen als Beispiel vorweg gehen bei der Frage, welchen Fußball die Alte Dame künftig präsentieren will.

"Wir wollen aktiven, mutigen Fußball spielen: mit großer Intensität und großer Bereitschaft", stellte Schwarz noch einmal klar. Für den Ex-Mainzer steht der Ansatz fest, dass Hertha BSC in seiner sportlichen Verantwortung mehr als Arbeiter- denn als Glamourverein (Stichwort "Big City Klub") wahrgenommen werden soll: "Wir wollen fleißig sein und erst mal machen – und nicht quatschen. Bei uns geht es jeden Tag nach dem Leistungsprinzip. Dafür musst du eine Atmosphäre kreieren, die es dir ermöglicht, Spiele zu gewinnen – in einer Art Fußball, die einen Wiedererkennungswert hat. Das ist das Ziel und der Ansatz."

Schwarz spürt bei Hertha BSC "komplette Unterstützung"

Die in der jüngeren Vergangenheit immer wieder monierte Zerstrittenheit der Hertha-Protagonisten kann und will Sandro Schwarz, der in der Hauptstadt einen Vertrag bis 2024 unterzeichnet hat, bis dato nicht erkennen: "Ich spüre vom ersten Tag an die komplette Unterstützung. Ich spüre keine Zerrissenheit oder Kämpfe im Verein. Wir sind klar in unserer Struktur und den Kommunikationswegen", betonte der neue Hertha-Coach, der vor allem die bisherige Zusammenarbeit mit Sportvorstand Fredi Bobic als konstruktiv und positiv bewertete. 

Nach dem jüngsten 5:1-Testspielsieg am Freitag bei Energie Cottbus bezieht Hertha BSC am kommenden Dienstag sein nächstes Trainingslager im englischen Burton-upon-Trent. Der nächste Test ist am Samstag gegen den Zweitligisten Derby County angesetzt.