21.09.2022 21:56 Uhr

Babbel zählt Kimmich an - Nagelsmann noch "Bayern-Azubi"

Deutliche Kritik an Joshua Kimmich vom FC Bayern
Deutliche Kritik an Joshua Kimmich vom FC Bayern

Nach dem jüngsten Negativlauf in der Bundesliga ist der FC Bayern auf der Suche nach Erklärungen für den Formverfall. In der Länderspielpause muss Julian Nagelsmann Antworten finden, andernfalls droht dem Star-Coach Ungemach. Wo der Übungsleiter ansetzen sollte, hat der frühere Münchner Markus Babbel nun erklärt.

Vier Liga-Spiele in Folge ohne Sieg, zuletzt eine peinliche 0:1-Niederlage beim FC Augsburg - eine solche Flopserie gab es beim FC Bayern schon lange nicht mehr.

Wenig verwunderlich ist die Stimmung an der Säbener Straße daher momentan gedrückt, vor allem Trainer Julian Nagelsmann gerät zunehmend unter Druck.

Nach Meinung von Ex-Nationalspieler Markus Babbel leidet sein ehemaliger Verein derzeit unter einer "Anhäufung von kleinen Dingen".

In Augsburg habe die Mannschaft eigentlich "keinen lustlosen Auftritt hingelegt", dennoch passe es "im Moment nicht mehr zusammen", stellte der 50-Jährige im Interview mit "Sky" fest.

FC Bayern: Scharfe Kritik an Joshua Kimmich

Laut Babbel ist "Bayern-Azubi" Nagelsmann jetzt gefordert, "die PS auf die Straße zu bekommen" und "auch mal Tacheles" zu reden. Dabei dürfe er auch vor große Namen keinen Halt machen.

"Gewissen Spielern muss gesagt werden, dass sie auf dem Platz das machen sollen, was der Trainer fordert. Ansonsten spielst du nicht mehr", verdeutlichte der Europameister von 1996.

Als Beispiel pickte er Joshua Kimmich heraus. "Er hat sich in den letzten Jahren ein Standing erspielt, da haben wir alle gesagt: Weltklasse, überragend. Schon in der vergangenen Saison ist mir aber aufgefallen, dass er nicht mehr die Disziplin hat, auf seiner Position zu spielen", merkte Babbel kritisch an.

Kimmich spiele "mal auf der Sechs, dann auf der Acht, als Zehner oder Linksaußen. Er turnt überall herum, nur nicht da, wo er spielen sollte", so der einstige Abwehrspieler.

Zudem fällt der Antreiber des FC Bayern nach Babbels Meinung zu leicht hin: "Mittlerweile habe ich bei ihm das Gefühl, dass er glänzen will und dass man ihn aufgrund seines Status nicht mehr angreifen, geschweige denn berühren darf." Deshalb erwarte er von Kimmich, dass dieser "wieder mehr dagegenhält".

Und wenn nicht? "Dann musst du eben auch mal Kimmich auf die Bank setzen und ein Zeichen setzen, wenn er nicht das macht, was verlangt wird", betonte Babbel.