26.10.2022 09:33 Uhr

BVB-Boss Watzke über Hummels-Kritik: "Wo ist das Problem?"

BVB-Star Mats Hummels hat mit wiederholter öffentlicher Kritik angeeckt
BVB-Star Mats Hummels hat mit wiederholter öffentlicher Kritik angeeckt

Auf dem Platz überzeugt BVB-Verteidiger Mats Hummels zurzeit mit starken Leistungen. Allerdings machte der Routinier zuletzt auch mit öffentlicher Kritik an seinen Mitspielern von sich reden. Das gefiel nicht jedem bei Borussia Dortmund.

Die Aussagen, die Mats Hummels in den vergangenen Wochen tätigte, hatten es in sich. "Manchmal ist der einfache 20-Meter-Rückpass die beste Lösung, auch wenn das danach nicht auf Social Media kommt", sagte der BVB-Verteidiger nach dem 0:2 bei Bundesliga-Spitzenreiter 1. FC Union Berlin vor zwei Wochen in Richtung Karim Adeyemi. Dortmunds Youngster hatte das zweite Gegentor mit einem missglückten Hackentrick eingeleitet.

Schon vorher hatte Hummels polarisiert. Nach dem 1:1 gegen den FC Sevilla in der Champions League warf Hummels seinen Kameraden vor laufenden Kameras fehlende "Spielintelligenz" vor. "Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball sexy sein muss. Dass erfolgreicher Fußball nicht Hacke, Spitze, eins, zwei, drei auf fünf Metern ist, sondern dass ein Spieler immer das Richtige macht und nicht manchmal nur das Besondere", urteilte der 33-Jährige bei "Prime Video".

Auch im BVB-Team gibt es zu Hummels unterschiedliche Ansichten

Im BVB-Team gibt es unterschiedliche Ansichten zu Hummels' verbalen Vorstößen. "Ich würde das lieber intern besprechen", erklärte Mittelfeldspieler Emre Can nach dem 2:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Hannover 96 vor einer Woche. Torhüter Gregor Kobel merkte an: "Wichtig ist aber auch, dass wir das in der Mannschaft ansprechen."

Auch an den BVB-Verantwortlichen gingen Hummels' Worte nicht spurlos vorbei. Laut "Sport Bild" bestellten Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl und Trainer Edin Terzic nach dem 0:2 bei Union die Führungsspieler für Einzelgespräche zu sich -darunter auch Hummels.

Der Tenor des Gesprächs mit Hummels soll demnach gewesen sein: Inhaltlich liege Hummels zwar richtig. Der Art und Weise, wie er die Kritik geäußert habe, hätten Kehl und Terzic jedoch nicht zugestimmt. Kritik solle künftig intern angesprochen werden.

BVB-Boss Watzke sieht Hummels-Kritik gelassen: "Wo ist das Problem?"

Einen Maulkorb wollen die Dortmunder ihrem meinungsstarken Ersatzkapitän allerdings nicht verpassen. "Wo ist das Problem? Ich weiß natürlich auch, dass es nicht so gut ankommt, wenn man pausenlos in der Öffentlichkeit etwas über die Mannschaftskameraden sagt", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Borussia-Heimspiel gegen Manchester City am Dienstagabend bei "Prime Video".

Watzke sei zwar "eigentlich eher dafür, dass man diese Dinge eher intern bespricht", ergänzte aber: "Wenn es dann intern irgendwann nicht fruchtet, dann muss man vielleicht nach draußen etwas sagen."

Nach dem 0:0 gegen Manchester, mit dem der BVB ins Achtelfinale der Champions League einzog, hatte BVB-Trainer Terzic viel Lob für Hummels übrig: "Mats hat ein herausragendes Spiel gezeigt. Er ist sehr stabil, sehr fit. Wir sind sehr glücklich und hoffen, dass er so weitermachen kann."