27.10.2022 09:12 Uhr

"Spiel der Schande": Heftige Vorwürfe gegen den BVB

Der BVB feiert das Weiterkommen in der Champions League
Der BVB feiert das Weiterkommen in der Champions League

Mit einem durchaus hart umkämpften 0:0-Unentschieden gegen Manchester City hat Borussia Dortmund am Dienstagabend das Weiterkommen in der Champions League gesichert. Im Nachgang sieht sich der BVB nun aber mit heftigen Vorwürfen konfrontiert. 

Während die Schwarz-Gelben im ersten Durchgang noch mehrere hochkarätige Torchancen ausließen, liefen sie dem Ball in der zweiten Halbzeit weitestgehend hinterher. In der Schlussphase beschränkte sich Dortmund auf das Verteidigen des Ergebnisses, welches final zum Weiterkommen in der kniffligen Gruppe G der Königsklasse sorgte

In brasilianischen Medien war das Anlass genug, dem BVB eine Absprache mit ManCity vorzuwerfen und von einem "Spiel der Schande" zu berichten. So formulierte der Journalist Allan Caldas auf dem Sportportal "Globo.com" heftige Vorwürfe gegen den BVB.

"Das Verwalten von Ergebnissen und das Schonen von Spielern in einem anstrengenden Spielplan ist Teil des Spiels. Aber es gibt Grenzen. Das 0:0 zwischen Borussia Dortmund und Manchester City hinterließ einen Fleck in der Champions League", hieß es in der brasilianischen Quelle. 

Sowohl die Platzherren als auch die Gäste-Mannschaft von Startrainer Pep Guardiola habe "fast die gesamte zweite Halbzeit nur so getan, als würden sie Fußball spielen".

Bei genauerem Hinsehen war die Partie zwischen dem deutschen Vizemeister und dem englischen Champions durchaus von einer hohen Intensität geprägt. 19 Torschüsse, fünf Gelbe Karten und nicht zuletzt ein verschossener Foulelfmeter von Riyad Mahrez zeugen davon. 

Dennoch echauffierte sich der Reporter unter anderem an den 73 Prozent Ballbesitz der Cityzens und dem vermeintlichen Einstellen der eigenen Offensivbemühungen der Dortmunder in der Schlussphase.

Vergleich mit der "Schande von Gijon" bei der WM 1982

"Zu sehen, wie in der letzten halben Stunde der Ball bei City von Spieler zu Spieler weitergegeben wurde, während Borussia nur zuschaute, erinnerte an eine Episode, die als 'Spiel der Schande' in die Geschichte einging", zog die brasilianische Quelle sogar den Vergleich zum traurig berühmten WM-Duell 1982 zwischen Deutschland und Österreich.

Damals hatten sich die beiden Teams vorzeitig mit dem 1:0-Zwischenstand zufrieden gegeben, welches für beide zum Weiterkommen reichte und stellten sämtliche Angriffsversuche ein - die "Schande von Gijon". 

Borussia Dortmund und Manchester City hätten die Historie des größten europäischen Vereinswettbewerbs beschämt und die eigenen Fans missachtet, die sich zu Recht über den mangelnden Wettkampf der beiden Teams beschwert hätten und lautstark gebuht haben sollen. 

Spätestens die Pfiffe gegen die eigene Mannschaft dürften eine recht exklusive Wahrnehmung des Online-Portals gewesen sein. Vielmehr bedachten Zehntausende BVB-Anhänge ihr Team mit Applaus und Gesang, wurden die Schwarz-Gelben nach Schlusspfiff sogar vor der Südtribüne gefeiert.