16.11.2022 17:16 Uhr

Eklat durch frühere S04-Leihgabe - Drama um Ex-BVB-Star

Younés Belhanda war 2016 für den FC Schalke 04 in der Bundesliga aktiv
Younés Belhanda war 2016 für den FC Schalke 04 in der Bundesliga aktiv

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein Drama um einen Ex-BVB-Star, der Eklat einer ehemaligen Leihgabe des FC Schalke 04 und ein früherer Skandalprofi von Eintracht Frankfurt als Mann der Stunde.

Paco Alcácer war der Königstransfer von Borussia Dortmund in der Spielzeit 2018/19. Vom FC Barcelona zunächst geliehen und später fest verpflichtet, erzielte der Spanier in 32 Pflichtspielen starke 19 Tore - und das, obwohl er häufig nur als Einwechselspieler zum Einsatz kam.

Doch nach seiner Wahnsinns-Saison wurde es ruhiger um den 17-fachen Nationalspieler.

Von Verletzungspech und Form-Schwäche geplagt und durch den Einkauf von Erling Haaland in die zweite Reihe gedrängt, verließ Alcácer im Januar 2020 den BVB schon wieder. Nach der Rückkehr in die Heimat zum FC Villarreal blieb die erhoffte Leistungsexplosion aus.

Seit dem vergangenen Sommer geht der 29-Jährige nun in den Vereinigten Arabischen Emiraten für den Spitzenklub FC Sharjah auf Torejagd.

Als "neues Abenteuer, sowohl beruflich als auch persönlich für mich und meine Familie", bezeichnete Alcácer den etwas überraschenden Wechsel in die Wüste.

Torquote wie einst zu BVB-Zeiten

Seinen Torriecher fand er bei Sharjah immerhin direkt wieder. In der noch jungen Saison erzielte Alcácer bereits sechs Treffer und benötigte dafür gerade einmal zehn Spiele - eine Quote, die an seine erfolgreiche Zeit beim BVB erinnert.

Dennoch ereilte Alcácer und Sharjah am vergangenen Wochenende ein echtes Drama im Titelkampf. 

Im Heimspiel gegen den FC Al-Ain lag der neunmalige Meister bis zur 87. Spielminute souverän mit 2:0 vorne, Alcácer hatte den zweiten Treffer erzielt.

Doch ein später Doppelschlag zum 2:2-Endstand sorgte für große Ernüchterung beim ehemaligen BVB-Star und seinen Mannschaftskollegen. Das letzte Spiel vor der WM-Pause hatte sich Alcácer gewiss anders vorgestellt.

Ex-Leihgabe des FC Schalke 04 sorgt mit Eklat für Aufsehen

Einen noch deutlich schwärzeren Tag als Alcácer erlebte Younés Belhanda am vergangenen Wochenende in der türkischen SüperLig. Seit dem Sommer ist der frühere Leihspieler des FC Schalke 04 beim Tabellendritten Adana Demirspor aktiv.

Bisher war sein Engagement eine Erfolgsstory. Acht Scorerpunkte sammelte Belhanda in 13 Ligapartien bereits. Bis die nächsten dazu kommen, wird es nun aber wohl noch einige Zeit dauern.

Im Mittelmeer-Derby gegen Alanyaspor (0:0) ließ sich der Offensivspieler in der ersten Halbzeit von seinem Gegenspieler provozieren und schlug diesem im Zweikampf den Arm ins Gesicht. Eine klare Tätlichkeit, die der Schiedsrichter mit der Roten Karte quittierte.

Dass Belhanda sich im Anschluss an den Platzverweis weigerte, den Rasen zu verlassen und statt dessen mit dem Unparteiischen diskutierte, wird seine Strafe nicht kürzer ausfallen lassen.

"Hurriyet" ließ kein gutes Haar an Belhandas Auftritt. "Ein Spieler auf diesem Level darf sich nicht so provozieren lassen. Nach dem Platzverweis ist der ganze Spielplan von Demirspor auseinandergefallen. Er tut seinem Team nicht gut", schrieb die Tageszeitung.

Bereits während seiner halbjährigen Leihe von Dynamo Kiew zu Schalke in der Rückrunde 2015/2016 blieb Belhanda weit hinter den Erwartungen zurück. Kein Wunder, dass sich die S04-Verantwortlichen letztlich gegen eine feste Verpflichtung entschieden.

Ex-Skandalprofi von Eintracht Frankfurt jetzt Mann der Stunde

Wie Belhanda konnte auch Renat Dadashov in der Bundesliga keinen positiven Eindruck hinterlassen.

Bei RB Leipzig und Eintracht Frankfurt kam der Angreifer nie über den Talentstatus hinaus. Die Hessen jagten ihn 2017 vom Hof, nachdem er Mitspieler geschlagen und beleidigt haben soll.

Es folgten für Dadashov eine gute Saison in Portugal bei Estoril Praia und der Sprung in die englische Premier League zu den Wolverhampton Wanderers. Der Durchbruch dort blieb ihm jedoch verwehrt. Mehrere Leihen, darunter zu den Grasshoppers Zürich, brachten zunächst keine Besserung.

Beim Schweizer Rekordmeister steht Dadashov seit diesem Sommer fest unter Vertrag. Dort nahm seine Karriere endlich wieder Fahrt auf. Vier Saisontore erzielte der ehemalige Problem-Spieler bereits für den Klub aus Zürich.

Auch beim 1:0 zum Jahresabschluss der Züricher gegen den FC Basel war Dadashov am vergangenen Samstag der gefeierte Spieler. In der 34. Minute drückte er den Ball zum Siegtreffer über die Linie.

Jannis Bartling