30.01.2023 15:43 Uhr

So hart ist der Strafenkatalog des VfB Stuttgart

Bruno Labbadia will mit dem VfB Stuttgart in der Bundesliga bleiben
Bruno Labbadia will mit dem VfB Stuttgart in der Bundesliga bleiben

Seitdem Bruno Labbadia als Cheftrainer den VfB Stuttgart übernommen hat, weht ein anderer Wind, könnte man annehmen. Doch am Strafenkatalog hat sich auch unter dem 56-Jährigen nicht viel verändert. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch auch, dass eine kuriose "Strafe" weiter Bestand hat.

Um die Mission Klassenerhalt zu schaffen setzt auch Bruno Labbadia beim VfB Stuttgart auf disziplinarische Maßnahmen.

Wie "Bild" erfahren hat, hat der 56-Jährige dafür den Strafenkatalog seines Vorgängers Pellegrino Matarazzo weitestgehend übernommen und in Absprache mit dem Mannschaftsrat der Schwaben lediglich Nuancen verändert. 

Auf diese Weise ist auch eine kuriose "Strafe" erhalten geblieben, die Matarazzo bei seinem damaligen Amtsantritt Ende 2019 eingeführt hatte. Demnach kostet es beim VfB Geld, wenn ein Spieler fest zum Kapitän ernannt wird.

VfB Stuttgart: Wataru Endo weiter Kapitän

250 Euro sind dann beim ersten Freundschaftsspiel fällig, 500 Euro bei einem Pflichtspiel. Beim derzeitigen Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga hat aber schon länger keiner mehr für die Ernennung zum Spielführer bezahlt. Denn Wataru Endo ist bereits unter Matarazzo Kapitän gewesen und wurde zuletzt auch von Labbadia bestätigt.

In einem ähnlichen Preisbereich befinden sich die sonstigen Standard-Strafen, die von den Routiniers Pascal Stenzel und Waldemar Anton eingetrieben und von den Kassenwarten Florian Müller und Fabian Bredlow notiert werden. 

Profis des VfB Stuttgart "auf Impulse angewiesen"

Für das Zuspätkommen zum Training sind 250 Euro fällig. Weitere 50 Euro kommen alle fünf Minuten dazu. Verspätet sich einer der Profis am Spieltag, werden die Summen verdoppelt.


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Sollte das Smartphone stören, drohen ebenfalls Strafen. Diese sollen zuletzt vor allem die jungem französisch-sprachigen Spieler um Tanguy Coulibaly, Naouirou Ahamada und Silas getroffen haben, wie das Boulevard-Blatt erfahren hat.

100 Euro kostet das Klingeln in der Kabine, 200 Euro beim gemeinsamen Essen und sogar 500 Euro bei Besprechungen. Die gleiche Summe bezahlt ein VfB-Profi übrigens, wenn er ungeduscht in die Eistonne springt.

"Eine junge Mannschaft braucht ganz sicher mehr Führung. Das liegt in der Natur der Sache. Sie ist auf stärkere Impulse von außen angewiesen", begründete Sportdirektor Fabian Wohlgemuth den Strafenkatalog gegenüber "Bild", fügte jedoch auch an: "Wir haben da ein gutes Maß. Bruno steuert das mit all seiner Erfahrung in Einzelgesprächen, aber auch innerhalb der Gruppe."