19.03.2023 11:19 Uhr

HSV-Trainer Walter als Zuschauer der Verzweiflung nahe

Tim Walter musste gegen Kiel von der Tribüne aus zugucken
Tim Walter musste gegen Kiel von der Tribüne aus zugucken

Der HSV strauchelt, Darmstadt und Heidenheim erfüllen ihre Pflicht: Das Aufstiegsrennen der 2. Liga bleibt hochspannend.

Die ungewohnte Zuschauerrolle trieb Tim Walter an den Rand der Verzweiflung. "Du haust da teilweise den Schreibtisch auseinander bei den Chancen, die wir liegen gelassen haben", berichtete der gesperrte Trainer des Hamburger SV nach der Nullnummer gegen Holstein Kiel: "Es ist nicht förderlich, wenn ich nicht an der Bank bin."

24:5 Torschüsse und 17:3 Ecken notierten die Statistiker für den Hamburger SV, ein Tor wollte aber nicht fallen - sehr zum Leidwesen Walters, der nach seiner Roten Karte in der Vorwoche beim Karlsruher SC ein Innenraumverbot auferlegt bekommen hatte. Im Spiel zog er sich in ein leeres Polizeibüro zurück und ließ seinem Frust dann freien Lauf.

"Da hat man zehnmal mehr Stress. Am Spielfeldrand bin ich überhaupt nicht aufgeregt, weil ich da bei den Jungs bin", sagte Walter, die Emotionen müssten irgendwie raus: "Es ist ärgerlich, dass man kein Tor schießt. Wir haben es uns aber nicht verdient, weil wir zu fahrig in den Situationen waren."

Und weil Tabellenführer Darmstadt 98 beim 2:0 (2:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern seinen jüngsten Negativlauf beendete und auch der 1. FC Heidenheim (5:2 gegen den KSC) weiter fleißig punktet, rutschten die Hamburger nach dem 25. Spieltag auf den dritten Tabellenplatz ab. Wiederholt sich tatsächlich wieder Geschichte?

Verpasst der HSV erneut den Aufstieg?

Im fünften Jahr versucht sich der einstige Bundesliga-Dino nun an der Rückkehr ins Oberhaus. Doch ausgerechnet zur heißen Saisonphase stimmen die Ergebnisse - mal wieder - nicht: Der HSV holte aus den vergangenen vier Spielen nur einen Sieg. Immerhin: Rang vier ist komfortable sieben Punkte entfernt - und Walter nach der Länderspielpause bei Verfolger Fortuna Düsseldorf wieder zurück auf der Bank.

Das Tempo im Aufstiegsrennen bestimmten am Wochenende derweil Darmstadt und Heidenheim. Insbesondere den Lilien fiel nach zuvor zwei Niederlagen ein Stein von Herzen. Filip Stojilkovic (36./43.) entschied die Partie gegen den FCK mit einem Doppelpack und brachte die Darmstädter nach dem Heidenheimer Sieg am Freitag zurück an die Tabellenspitze.

"Wir haben wirklich ein gutes Zeichen gesetzt", sagte Darmstadt-Coach Torsten Lieberknecht am "Sport1"-Mikrofon zufrieden und ergänzte mit Blick auf die Tabellenführung: "Wir waren zwar eigentlich nie weg, aber jetzt sind wir wieder da."