31.03.2023 13:31 Uhr

FC Chelsea feiert deutsche Elfmeter-Heldin Berger

DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger avancierte zur Elfmeter-Heldin des FC Chelsea
DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger avancierte zur Elfmeter-Heldin des FC Chelsea

Letztes Jahr erneute Krebsdiagnose, jetzt Elfmeter-Heldin: Die deutsche Fußball-Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger sichert dem FC Chelsea gegen Olympique Lyon das Halbfinal-Ticket in der Champions League.

Ann-Katrin Berger schrie ihre Freude in die Nacht von London, breitete die Arme vor den tobenden Zuschauern aus und schlug sich auf die Brust - dann begruben ihre Teamkolleginnen die Elfmeter-Heldin unter sich. In einem Viertelfinal-Krimi an der Stamford Bridge bewies die Nationaltorhüterin Nerven aus Stahl und lässt den FC Chelsea nun weiter vom Triumph in der Champions League träumen.

"Das ist ein unfassbarer Erfolg für uns", sagte Berger nach dem 4:3 gegen Titelverteidiger Olympique Lyon im Elfmeterschießen, in dem die Keeperin mit zwei Paraden zur Matchwinnerin avancierte. Während sich die 32-Jährige nach dem Einzug ins Halbfinale mit der "Spielerin des Spiels"-Trophäe in der Hand zurückhaltend gab, gerieten Trainerin Emma Hayes und ihre Mitspielerinnen ins Schwärmen.

"Ich liebe es, Ann-Katrin auf der größten aller Bühnen strahlen zu sehen. Sie hat es verdient", sagte Maren Mjelde: "Sie ist für mich die beste Torhüterin der Welt." Hayes sprach von der wahrscheinlich stärksten Elfmeter-Keeperin, mit der sie "je zusammengearbeitet" habe. Sie habe das Gefühl gehabt, "dass dies ihr Moment war, nach allem, was sie durchgemacht hat."

Chelseas Elfmeter-Heldin Berger kam 2022 nach Krebsdiagnose zurück

Erst im vergangenen August hatte Berger die erneute Schockdiagnose Schilddrüsenkrebs erhalten. Doch wie bereits 2017 nahm die Vize-Europameisterin den Kampf an, feierte gut einen Monat später ihr Comeback und zeigte sich bereit, für alles, was noch kommen sollte: "Her mit dem Rest der Saison", schrieb sie damals bei Instagram.

Und die Saison geht nun auch in der Königsklasse weiter - dank Berger. Dabei sah es trotz des 1:0-Erfolges im Hinspiel für Chelsea nach dem 0:2 durch Nationalspielerin Sara Däbritz (110.) gar nicht gut aus. Doch nach langem Hin und Her und einer VAR-Entscheidung verwandelte Mjelde einen Foulelfmeter in der achten Minute der Nachspielzeit zum 1:2.

Dann schlug die Stunde von Berger, die Wendie Renard und Lindsey Horan keine Chance ließ. Nervös sei sie "überhaupt nicht" gewesen, sagte die DFB-Keeperin: "Ich liebe Elfmeterschießen. Ich spüre dort keinen besonderen Druck", sie habe eher Respekt vor den Schützinnen wie Mjelde.

Nun bekommt es Chelsea im April mit dem FC Barcelona zu tun, im Finale könnte es zum Duell mit dem VfL Wolfsburg kommen. Der deutsche Doublesieger war dank des Treffers von Alexandra Popp im Rückspiel gegen Paris St. Germain (1:1) ins Halbfinale eingezogen. "Wir freuen uns drauf, weil es der letzte Schritt Richtung Finale ist", sagte die DFB-Kapitänin mit Blick auf die Partie gegen den FC Arsenal: "Und den wollen wir für uns entscheiden" - wie auch Berger und der FC Chelsea.