Haller bewertet neue Konkurrenz-Situation beim BVB

Sébastien Haller von Borussia Dortmund hat kurz vor dem Ende der Wechselfrist in Niclas Füllkrug einen neuen Konkurrenten im Sturm erhalten. Der BVB-Star begrüßte die Entscheidung, den Torschützenkönig der vergangenen Saison zu holen, wie er nun bekannte.
"Wir spielen in drei Wettbewerben und haben große Ziele. Wenn wir erfolgreich sein wollen, brauchen wir einen guten Kader", entgegnete Sébastien Haller im Gespräch mit "Sport Bild" auf die Frage, wie er die neue Situation beim BVB bewerte.
Konkurrenz steigere "das Niveau im Training und hilft uns allen, um unser Maximum zu erreichen und sich in jeder Einheit für einen Platz in der Startelf zu empfehlen", fügte der ivorische Nationalspieler an.
Haller hatte seinen Stammplatz nach einem schwachen Saisonstart ohne Tor in den ersten vier Bundesliga-Spielen jüngst an Füllkrug verloren, der gegen den VfL Wolfsburg (1:0) beginnen durfte. Nach 78 Minuten tauschte BVB-Cheftrainer Edin Terzic die beiden Stürmer wieder aus. Auf Einsatzchancen pocht dahinter zudem Youssoufa Moukoko, der in dieser Saison noch auf einen Startelfeinsatz wartet.
Verpasster Titel mit BVB schmerzvoller als Krebsdiagnose
Sébastien Haller blickte im Interview zudem auf die verpasste Meisterschaft in der vergangenen Saison zurück, die schlimmer gewesen sei als seine Krebsdiagnose. Am letzten Spieltag der Bundesliga hatte der FC Bayern den BVB doch noch von der Tabellenspitze verdrängt.
"Es ist wirklich so: Der verpasste Titel bereitet mir mehr Schmerzen, als es die Krebs-Diagnose damals getan hat. Wenn du krank bist, dann kannst du nichts dran ändern. Du musst es akzeptieren und da durchgehen. Aber den Titel hatten wir selbst in der Hand, wir konnten alles selbst beeinflussen", so der 29-Jährige: "In dem Fall musst du aber schmerzhaft akzeptieren, dass du vielleicht Fehler gemacht hast oder falsche Entscheidungen getroffen hast."
Haller hatte nach seiner im Sommer 2022 diagnostizierten Hodenkrebs-Erkrankung in der vergangenen Rückrunde ein beeindruckendes Comeback hingelegt und war in 19 Einsätzen an 14 Treffern direkt beteiligt. Beim entscheidenden Spiel gegen Mainz 05 am letzten Spieltag vergab er einen Elfmeter, die Partie endete 2:2 und der FC Bayern holte den Titel.
Ein Grund für sein aktuelles Formtief sei dieses Erlebnis aber nicht. Er habe durch die Krankheit gelernt, "negative Dinge nicht mehr so sehr an mich ranzulassen".