23.11.2023 09:21 Uhr

BVB-Ikone sieht "für die EM nicht schwarz"

Jürgen Kohler wurde 1990 mit Deutschland Weltmeister
Jürgen Kohler wurde 1990 mit Deutschland Weltmeister

Mit den beiden Testspiel-Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft einen bitteren Schlusspunkt unter ein weiteres völlig verkorkstes Länderspieljahr gesetzt. Ex-Weltmeister Jürgen Kohler machte jetzt klar, was die größten Defizite sind und welche konkrete Änderung er einfordert.

Der ehemalige Weltklasse-Verteidiger, der unter anderem mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund große Erfolge als aktiver Spieler feierte, stört sich insbesondere an der fehlenden Geschlossenheit im Kader der deutschen Nationalmannschaft.

"Wir haben sehr viele gute Individualisten, aber keine Mannschaft, die füreinander und miteinander spielt. Die Bereitschaft zu arbeiten und der unbedingte Wille zu verteidigen müssen im Vordergrund stehen", meinte der 58-Jährige in einem Gastbeitrag im "kicker".

Bundestrainer Julian Nagelsmann müsse nun in Einzelgesprächen vermitteln, was er von seinen Spielern genau einfordere. Diese Vorgaben dann auch in den Vereinen umzusetzen, sei für die kommenden Monate dann ebenfalls sehr wichtig: "Denn in der kurzen Zeit bei den Lehrgängen kann er nicht viel verändern. Es geht darum, sich das Bewusstsein für Zweikämpfe und gegenseitiges Unterstützen im Training zu erarbeiten."

Kohler fordert tragende Rolle für Groß

Während das Gros der Nationalspieler bei den letzten Auftritten furchtbare Leistungen zeigte und den Anspruch auf einen Platz in der DFB-Startelf verspielte, muss ein Akteur aus dieser Kritik herausgenommen werden: Pascal Groß saß bei beiden Niederlagen 90 Minuten auf der Bank.

Der Mittelfeld-Abräumer könnte laut Kohler ein wichtiger Baustein für das kommende Jahr inklusive der Heim-Europameisterschaft sein: "Pascal Groß ist einer, der auf dem Platz die Drecksarbeit übernimmt. Er rennt wie ein Teufel, ist unauffällig, aber entscheidend. Diese Spieler brauchst du, denn nach vorne sind wir gut. Deshalb sehe ich für die EM nicht schwarz."

Bis dato steht der 32-Jährige erst bei vier A-Länderspielen, hat sich in den letzten Jahren bei Brighton & Hove Albion aber zu einem Leistungsträger in der englischen Premier League entwickelt.