02.12.2023 21:58 Uhr

BVB-Legende zieht ehrlichen Bayern-Vergleich

Ex-BVB-Star Julio Cesar (l.), hier mit Paulo Sosa im Jahr 1996
Ex-BVB-Star Julio Cesar (l.), hier mit Paulo Sosa im Jahr 1996

Fünf Jahre lang stand Julio Cesar zwischen 1994 und 1999 bei Borussia Dortmund unter Vertrag, schrieb mit dem BVB in dieser Zeit Fußballgeschichte. Noch immer trägt er die Schwarz-Gelben, mit denen er insgesamt sechs Titel gewann, im Herzen, bezeichnet den BVB als seine "zweite Haut". Nun sprach der Brasilianer über seine alte Liebe und den Grund, warum es seiner Ansicht nach seit elf Jahren nicht mehr zur deutschen Meisterschaft gereicht hat.

Zweimal wurde Julio Cesar mit Borussia Dortmund Deutscher Meister, einmal wurde er mit dem Klub Champions-League- und einmal Weltpokalsieger. Der ehemalige Abwehrspieler galt in seiner BVB-Zeit in den 1990er-Jahren als Superstar in der Bundesliga.

Die Liebe zu den Westfalen trägt der mittlerweile 60-Jährige noch bis heute in sich, wie er jetzt in einem "Sport1"-Interview betonte: "Borussia war und ist für mich ein außergewöhnlicher Klub. Eines steht fest und wird immer so sein: Der BVB hat einen ganz großen Platz in meinem Herzen.[...] Borussia Dortmund ist wie meine zweite Haut."

Gemeinsam unter anderem mit Ex-Weltmeister Jürgen Kohler, den Cesar übrigens als besten Mitspieler seiner gesamten Fußballer-Karriere bezeichnete, erlangte der Abräumer in seiner BVB-Zeit Kultstatus bei den Anhängern. Auch 25 Jahre nach seiner aktiven Zeit in Dortmund drückt der dem Klub noch die Daumen: "Ich hoffe, dass der Verein irgendwann dort steht, wo er sich selbst sieht - nämlich ganz oben."

Cesar gibt dem BVB einen Transfertipp

Dass es seit der letzten Meisterschaft 2012 kein Vorbeikommen mehr am FC Bayern gibt, bedauert der 13-malige brasilianische Nationalspieler. Nach seiner Ansicht geht es dabei mittlerweile vor allem auch um ein psychologisches Problem: "Dem BVB fehlt die nötige Mentalität und Erfahrung. Hier ist der FC Bayern den Dortmundern noch weit voraus", urteilte Julio Cesar.

Außerdem sei die strategische Ausrichtung der beiden deutschen Großklubs grundsätzlich verschieden, was sich ebenfalls zuungunsten der Dortmunder auswirkt: "Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass Bayern Spieler kauft, um zu gewinnen, während der BVB Spieler kauft, um sie später zu verkaufen."

Der ehemalige Abwehrrecke, der noch im letzten Jahr bei einem Legendenspiel des BVB im Signal Iduna Park mitspielte, hat für seinen Ex-Klub noch einen Gratis-Ratschlag parat: "Manchmal wünschte ich mir, dass ich noch mehr helfen könnte. Wann immer der BVB mich braucht, werde ich da sein. Wenn Borussia wieder dahin will, wo man früher war, müssen sie wieder die richtigen brasilianischen Spieler verpflichten", meinte Cesar mit einem Lachen.