Tuchel schlägt Alarm: "Meine Eltern machen sich Sorgen"

Beim FC Bayern steht man als Trainer besonders im Fokus - das hat Thomas Tuchel in den vergangenen Monaten durchaus zu spüren bekommen. In einem Interview hat der 50-Jährige nun über die Auswirkungen der Dauerkritik gesprochen.
Erst vor wenigen Wochen machte Thomas Tuchel deutlich, wie sehr ihm das ständige Genörgel an seiner Arbeit auf die Nerven geht. Nach dem 4:0-Erfolg im deutschen Klassiker gegen den BVB ätzte der Coach vor laufenden Kameras gegen die TV-Experten Lothar Matthäus und Dietmar Hamann, die ihn zuvor wiederholt hinterfragt hatten.
"Es ist nicht so schön, kritisiert zu werden, da bin ich wie jeder andere auch", verriet Tuchel jetzt bei einem Auftritt auf der Sportmesse ISPO. Deshalb versuche er, möglichst wenig über sich selbst zu lesen.
Der Übungsleiter gestand: "Das ist hart. Wenn du eine Siegesserie hast und auch gute Sachen über dich erwarten kannst – aber auch dann macht es etwas mit dir. Und die Kritik eben auch."
Tuchel ist beim FC Bayern seit März in der Verantwortung, damals löste er Julian Nagelsmann ab. Seine ersten Monate verliefen jedoch wechselhaft, erst nach der Sommerpause wurde die Mannschaft unter seiner Führung konstanter.
Gegenwind beim FC Bayern: Auch Tuchels Eltern leiden mit
Dass öffentliche Schelten ihre Spuren hinterlassen, ist Tuchel bewusst. "Keiner kann damit wirklich gut umgehen, auch die Spieler nicht. Der Kopf wird getriggert. Bei hundert guten Kommentaren sehen wir eher die zwei schlechten", merkte der Trainer an.
Auch er könne nicht immer alles ausblenden: "Natürlich kriege ich Dinge mit, Leute schicken mir Kommentare oder Schlagzeilen per WhatsApp, sind wütend, meine Eltern machen sich Sorgen. Sie fragen mich danach und es macht direkt etwas mit mir."
Tuchel betonte zum Abschluss: "Es gibt ein Level, wo es nicht mehr gesund ist und meine mentale Gesundheit beeinflusst und das will ich nicht. Aber das ist leichter gesagt als getan."