05.01.2024 07:28 Uhr

Elf Profis beim BVB auf der Kippe

Viele personelle Fragezeichen beim BVB
Viele personelle Fragezeichen beim BVB

In der zweiten Saisonhälfte steht bei Borussia Dortmund die Qualifikation für die Champions League über allem. Bei der anvisierten Aufholjagd in der Bundesliga werden die Entscheidungsträger des BVB ganz genau hinschauen, schließlich spielt fast ein Dutzend Profis um seine Zukunft in Dortmund.

Das ist der Stand bei den elf Wackelkandidaten des BVB:

  • Mats Hummels (35, Abwehr, Vertrag bis 2024)

Seine Leistungen in der Hinserie sprechen für sich, mit Abstand stabilster Verteidiger beim BVB. Doch der Zahn der Zeit nagt an Hummels, dessen Vertrag ausläuft und der schon bald der jüngeren Generation Platz machen dürfte. Die Frage ist nur: Wann?

  • Niklas Süle (28, Abwehr, Vertrag bis 2026)

Gemessen an den hohen Erwartungen bislang eine Enttäuschung. In der Hinserie oftmals nur Bankdrücker, was dem Selbstverständnis des früheren Bayern-Stars sicher nicht entspricht. Ohne Steigerung in 2024 könnte seine Zeit beim BVB im Sommer bereits enden.

  • Ramy Bensebaini (28, Abwehr, Vertrag bis 2027)

Ablösefrei aus Gladbach gekommen, sollte der Algerier Raphael Guerreiro ersetzen. Das ist ihm zu keiner Zeit gelungen. Defensiv war Bensebaini phasenweise so konfus unterwegs, dass er zum Sicherheitsrisiko wurde. Ein Wackelkandidat für die kommende Saison.

  • Marius Wolf (28, Abwehr, Vertrag bis 2024)

Spät zum A-Nationalspieler aufgestiegen, beflügelt wirkte Wolf dadurch jedoch nicht. Der technisch limitierte Allrounder verlor seinen Stammplatz hinten rechts im Laufe der Hinrunde. Stand jetzt sind seine Karten im Poker um einen neuen Vertrag nicht die besten.

  • Salih Özcan (25, Mittelfeld, Vertrag bis 2026)

Die Definition eines Mitläufers. Als er Mitte der Hinserie kurzzeitig in die Startelf rutschte, blieb Özcan den Beweis schuldig, dort auch hinzugehören. Bislang zu bieder für den BVB, der aus der Schaltzentrale Impulse benötigt. Für 2024/2025 steht er auf der Kippe.

  • Giovanni Reyna (21, Mittelfeld, Vertrag bis 2025)

Das ewige Talent - oder doch mehr? Am Ball einer der stärksten Spieler im Kader, auf dem Platz aber zu oft unsichtbar. Hinzu kommen seine ständigen Verletzungen. Verbessert Reyna seinen Stellenwert nicht, dürfte ein Tapetenwechsel für alle Seiten das Beste sein.

  • Marco Reus (34, Mittelfeld, Vertrag bis 2024)

Sprang wieder mal ein, als die übrigen Offensivspieler schwächelten. Dabei selten überragend, doch durchaus mit Lichtblicken. Nach zwölf Jahren im Verein gehört Reus immer noch nicht zum alten Eisen. Eine weitere Verlängerung ist dennoch fraglich.

  • Karim Adeyemi (21, Angriff, Vertrag bis 2027)

Der Verlierer der ersten Saisonhälfte. Fand den Schwung des Frühjahrs nicht wieder, wurde zum Sorgenkind. Dabei hätte sein Tempo der Borussia gut zu Gesicht gestanden. Zuletzt verletzt, nach seiner Genesung ist Eigenwerbung Pflicht - sonst wird's für Adeyemi eng.

  • Donyell Malen (24, Angriff, Vertrag bis 2026)

Nicht mehr so spritzig wie in der letzten Rückserie, auch wenn fünf Tore in 15 Ligaspielen okay sind. Irgendwann war sein Stammplatz futsch, was spürbar Frust auslöste. Gerüchte um einen Wechselwunsch kursieren schon jetzt. Die Tendenz geht zur Trennung.

  • Sébastien Haller (29, Angriff, Vertrag bis 2026)

Nur noch ein Schatten vergangener Tage. In Bundesliga und Champions League noch torlos, an Neuzugang Niclas Füllkrug ist kein Vorbeikommen mehr. Haller muss für eine Zukunft in Dortmund dringend Argumente sammeln, weilt nun aber erstmal beim Afrika-Cup.

  • Youssoufa Moukoko (19, Angriff, Vertrag bis 2026)

Geriet als Stürmer Nummer drei ein wenig in Vergessenheit. Im Gegensatz zu Haller bei seinen Joker-Auftritten immerhin ab und zu mit Impulsen. Trotzdem: Für den ersehnten Durchbruch muss sich das Ausnahmetalent steigern - oder eine Luftveränderung vornehmen.

Heiko Lütkehus