04.01.2024 12:21 Uhr

Welche U17-Helden schaffen den Sprung?

Paris Brunner ist beim BVB im Profi-Trainingslager
Paris Brunner ist beim BVB im Profi-Trainingslager

Einige U17-Weltmeister um Paris Brunner dürfen in der Wintervorbereitung ihre ersten großen Schritte bei den Profis machen. Doch eine Vielzahl der Talente muss weiter warten.

Rohdiamant Paris Brunner kombiniert unter der Sonne Marbellas mit Marco Reus, Maximilian Hennig verteidigt im frostigen München gegen Harry Kane - und Elfmeterheld Konstantin Heide winkt ein Stammplatz in der 3. Liga. 

Die deutschen U17-Weltmeister treten ganz sachte die Tür zum Erwachsenenfußball ein. Gut vier Wochen nach dem Triumph von Surakarta werden die Talente zunehmend in den Trainingsbetrieb der Profiteams integriert.

Einige, aber eben längst noch nicht alle: Einem Dutzend der 21 WM-Helden bleibt der nächste Schritt noch verwehrt. Für sie ist trotz des Triumphs derzeit noch nicht einmal Platz in den Trainingskadern der ersten Mannschaften.

Bei Borussia Dortmund hat beispielsweise lediglich der zum besten WM-Spieler gewählte Brunner ein Ticket ins Trainingslager gelöst, während Almugera Kabar und Charles Herrmann daheim bleiben mussten.

Paris Brunner beim BVB schon im Profikader

Brunner hatte bereits im Dezember gegen Leipzig im Kader gestanden, derzeit laufen Gespräche über einen Profivertrag."Wir haben die Jungs im Blick, wir unterstützen sie, wir haben Entwicklungspläne mit ihnen. Und natürlich auch klare Ideen", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Die drei U17-Weltmeister seien "wichtige Bausteine" für die Zukunft des BVB.

Von den vier Bayern-Talenten aus dem WM-Kader schnupperte zum Jahresstart Linksverteidiger Hennig Profiluft, Winners Osawe bekommt in Leipzig noch keine Chance. "Da fehlt noch etwas, so ehrlich muss ich als Cheftrainer auch sein", sagte RB-Coach Marco Rose bei "Sky".Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz seien "noch nicht so weit, dass sie jetzt bei der Lizenzmannschaft mittrainieren können", sagte auch Sport-Geschäftsführer Christian Keller vom Tabellenvorletzten 1. FC Köln.

Wolfsburgs David Odogu soll gar über einen Wechsel nach England nachdenken, weil er nicht mit ins Trainingslager der VfL-Profis durfte. Weltmeistercoach Christian Wück dürfte die begrenzte Durchlässigkeit für seine Schützlinge wenig begeistern.

"Man muss den Jungs Vertrauen geben", hatte der 50-Jährige nach dem Triumph energisch gefordert: "Wir haben den Spielern vertraut und die Spieler haben uns vertraut. Das kann keine Einbahnstraße sein."

Kaum Stammkräfte unter den U17-Weltmeistern

Wenn man in Deutschland die A-Nationalmannschaft langfristig in die Spur kriegen wolle, "dann sollten wir uns Gedanken machen, wie wir unsere Talente zum Spielen bekommen", so Wück.

Elfmeterkiller Heide wird beispielsweise in der 3. Liga bei Unterhaching seine Chance bekommen. Er solle im Sommer "die neue Nummer eins werden - nur das Abitur muss er im Mai noch bestehen", erzählte Vereinsboss Manfred Schwabl.

Der aktuell verletzte Assan Ouédraogo gehört bei Schalke 04 normalerweise bereits zum Stammpersonal, Kapitän Noah Darvich kommt in Barcelona auf sieben Kurzeinsätze in der B-Mannschaft in Liga drei.

Zudem schnuppern Eric da Silva Moreira (St. Pauli), Bilal Yalcinkaya (Hamburger SV), Maximilian Herwerth (Stuttgart), Finn Jeltsch (Nürnberg) und Max Moerstedt (Hoffenheim) gerade Trainingsluft bei den Profis.

Ob sie kurzfristig auch zu Einsätzen in Pflichtspielen kommen, bleibt allerdings abzuwarten.