09.01.2024 07:37 Uhr

FC Schalke 04 laut Wilmots "kaputt gemacht"

Marc Wilmots ist neuer Sportdirektor des FC Schalke 04
Marc Wilmots ist neuer Sportdirektor des FC Schalke 04

Der neue Sportdirektor Marc Wilmots hat seine Vorgänger in der Führungsetage des FC Schalke 04 in scharfen Worten attackiert.

"Es ist hier jede Menge von Leuten kaputt gemacht worden, die jetzt alle weg sind. Jetzt müssen wir einen langen Weg gehen, um da wieder hinzukommen", sagte der 54 Jahre alte Belgier im Interview mit "Bild".

"Das Wichtigste" sei, "den Verein weiter finanziell zu stabilisieren", betonte der Eurofighter von 1997. "Wir machen keine verrückten Dinge, schmeißen kein Geld mehr raus, das wir nicht haben. Wir wollen in den nächsten zwei Jahren aufsteigen, aber das ist immer einfach zu erzählen. Der HSV versucht das schließlich seit fünf Jahren, macht richtig gute Arbeit, aber es gehört auch ein wenig Glück dazu, wenig Verletzungen und vieles mehr."

Schalke, das in der 2. Bundesliga gegen den Abstieg kämpft, müsse "jetzt ein System, ein Kollektiv finden, das ein Fundament für die Zukunft ist". Der Klub wolle zunächst den Aufstieg schaffen, "danach ist der Klassenerhalt das Ziel. Dann die nächste Stufe und wieder die nächste".

Marc Wilmots fordert "Fokus und Einsatz" beim FC Schalke 04

Auf diesem Weg will Wilmots beim S04 mit harter Hand durchgreifen. "Wenn mir etwas nicht gefällt, wenn ich keinen Fokus und keinen Einsatz sehe, wenn also etwas nicht gut für Schalke ist, dann gibt es ein Gespräch. Dann ein zweites. Eine dritte Chance gibt es nicht, auf Wiedersehen!", erklärte der frühere belgische Nationaltrainer. "Jeder im Verein muss Gas geben, sonst kann die Mannschaft nicht funktionieren. Wir tun alles für die Mannschaft, sie gibt mit Einsatz und Siegen auf dem Platz etwas zurück."

Viel Geld für prominente Neuzugänge haben Wilmots und seine Mitstreiter bei den klammen Knappen nicht zur Verfügung. "Ich bin nicht gekommen, um zu weinen. Kreativ sein zu müssen, ist spannend. Ich bin damals für 500.000 Euro zu Schalke gekommen und habe große Leistungen gebracht. Es sind nicht immer die Teuersten, die die beste Leistung auf den Platz bringen", sagte das frühere "Kampfschwein".

Er selbst habe für den Schalke-Job eine finanziell deutlich attraktivere Anstellung als Trainer abgelehnt, schilderte Wilmots. "Aber Geld ist nicht alles. Ich habe mich für die Aufgabe Schalke entschieden. Für mich geht es um mehr: die Kameradschaft, die Ehrlichkeit, den Verein. Es ist schade, dass wir da stehen, wo wir aktuell sind. Aber jetzt soll es besser werden."