02.02.2024 10:21 Uhr

Die Transfers des FC Bayern machen keine Angst

Sacha Boey (M.) ist einer von drei Winter-Neuzugängen des FC Bayern
Sacha Boey (M.) ist einer von drei Winter-Neuzugängen des FC Bayern

Der FC Bayern hat mit Eric Dier, Sacha Boey und der vorgezogenen Verpflichtung von Bryan Zaragoza drei Winter-Neuzugänge an Land gezogen. Angst und bange werden muss der Konkurrenz angesichts dieser Personal-Politik nicht. Ein Kommentar.

Eigentlich hatten sich die Verantwortlichen des FC Bayern für diese Winter-Transferperiode auf die Fahnen geschrieben, aus der Vergangenheit mit düsteren Kapiteln wie Serdar Tasci, Álvaro Odriozola oder zuletzt Daley Blind zu lernen und nur echte Verstärkungen zu verpflichten.

Inzwischen sind die Transfer-Aktivitäten des deutschen Rekordmeisters abgeschlossen - und große Zweifel daran angebracht, ob Sportdirektor Christoph Freund und Co. ihre eigene Zielsetzung erreicht haben.

Eric Dier spielte bei seinem Ex-Klub Tottenham Hotspur keine Rolle mehr. Kein Wunder also, dass die Spurs ihm bei seinem Wechsel zum FC Bayern keine Steine in den Weg legten und wohl nur eine Mini-Ablöse für den 30 Jahre alten Engländer kassieren.

Klar, Dier bringt die Erfahrung aus 49 Länderspielen für die Three Lions, 274 Premier-League-Partien sowie 54 Einsätzen in diversen Europapokalwettbewerben mit. Ein Spieler, der beim FC Bayern dauerhaft ohne Qualitätsverlust die arrivierten Stammkräfte ersetzen kann oder das Team gar besser macht, ist der Routinier jedoch nicht. Seine überschaubare Leistung (sport.de-Note 3,5) beim knappen 3:2-Sieg gegen den FC Augsburg unterstreicht das.

FC Bayern zahlt Rekordsumme für Sacha Boey

Ob und wie sehr Sacha Boey dem FC Bayern weiterhilft, muss die Zeit zeigen. Seinen ersten Einsatz im Münchner könnte der 23 Jahre alte Franzose am Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach absolvieren.

Fest steht schon jetzt: Der hierzulande zuvor weitgehend unbekannte Boey war gnadenlos überteuert.

Satte 30 Millionen Euro leierte sein Ex-Verein Galatasaray wissend um die personelle Notlage dem FC Bayern letztlich aus dem Kreuz. Weitere fünf Millionen Euro Bonuszahlungen könnten noch hinzukommen. 

Boey ist damit der mit Abstand teuerste Spieler auf seiner Position, der je den Weg in die Bundesliga gefunden hat - und sogar weltweit betrachtet in den Top 20 der teuersten Rechtsverteidiger.

Unklar ist, wie viel Geld den FC Bayern der nun früher abgewickelte Deal mit Bryan Zaragoza genau kostet. 13 Millionen Euro hätte der FC Bayern ohnehin schon für Zaragoza an Granada gezahlt. Wahrscheinlich ist, dass der deutsche Branchenprimus jetzt eine Leihgebühr in bislang unbekannter Höhe für den vorgezogenen Wechsel nach Spanien überweist.

Titel-Chancen des FC Bayern nicht verbessert

Zaragoza gehört fraglos zu den spannendsten Newcomern in Spaniens La Liga, muss in München nun aber auf Anhieb liefern und große Fußstapfen ausfüllen: Er ist der Ersatzmann für Kingsley Coman, der wegen eines Innenbandrisses im Knie womöglich bis zu drei Monate ausfällt.

Die nationale und internationale Konkurrenz dürfte die drei Personalien relativ gelassen verfolgt haben. Bayer Leverkusens Chancen im Meister-Duell mit dem FC Bayern verschlechtern sich nicht durch die Transfers von Dier, Boey und Zaragoza.

Und auch mit Blick auf die Champions League fehlt der Glaube daran, dass das neue Trio die Titelchancen der Münchner entscheidend erhöht.

Tobias Knoop