23.02.2024 15:02 Uhr

Schwerer Vorwurf: Wurde Tuchel beim FC Bayern ignoriert?

Thomas Tuchel verlässt den FC Bayern am Saisonende
Thomas Tuchel verlässt den FC Bayern am Saisonende

Fußball-Deutschland diskutiert über die Trennung von Thomas Thomas und dem FC Bayern am Saisonende. Der frühere Münchner Markus Babbel hat eine Vermutung, woran der Trainer schlussendlich gescheitert ist.

"Ich glaube, dass Thomas Tuchel vieles erkannt hat und vieles ändern wollte, aber nicht durfte oder konnte, weil sich der Verein dagegengestellt hat", erklärte der 51-Jährige im Interview mit "ran".

Babbel zufolge "funktioniert der FC Bayern nun mal etwas anders", und in diesem Fall hat die Chemie eben nicht gestimmt. Deshalb beenden beide Seiten die Zusammenarbeit bereits im kommenden Sommer und nicht erst 2025.

Möglicherweise fühlte sich der Übungsleiter nicht verstanden, gar ignoriert. "Tuchel hat schon am Anfang der Saison erkannt, dass er einen echten Sechser braucht, der der Abwehr hilft und hinten so viel wie möglich wegräumt. Aber der Verein hat sich ja bewusst dagegengestellt, weil sie gesagt haben, wir haben dafür Joshua Kimmich", gab Babbel zu bedenken.

Generell habe sich das Starensemble von der Säbener Straße zu oft "unfassbare Aussetzer" geleistet, die Tuchel "verzweifeln" lassen hätten, betonte Babbel.

Hat Thomas Tuchel die Stars des FC Bayern überfordert?

Schon vor Bekanntwerden der Trennung hatten Kritiker auf die Missstände im Kader des FC Bayern hingewiesen. Auch Babbel fordert einen personellen Umbruch in München.

"Das Hauptproblem ist, dass die deutschen Nationalspieler nicht ihr Leistungsvermögen ausschöpfen, aber der FC Bayern an diesen Spielern wegen der Fans festhält. Denn der FC Bayern will immer Spieler in seinen Reihen haben, mit denen sich die Fans zu 100 Prozent identifizieren", so der Europameister von 1996, der damit u.a. auf Thomas Müller, Joshua Kimmich und Leroy Sané anspielte.

In der Folge sei eine "extreme Diskrepanz" entstanden, aus der Tuchel richtigerweise seine Schlüsse gezogen habe, hob Babbel hervor.

Zugleich mutmaßte er, dass der Trainer die Mannschaft mit seinen Ideen auch überfordert haben könnte. "Deswegen muss sich der FC Bayern die Frage stellen, ob sie überhaupt so ein Taktikgenie brauchen oder eher einen, der das Ganze hervorragend moderiert und vor dem die Spieler Respekt haben und mitziehen", verdeutlichte Babbel.