16.04.2024 12:02 Uhr

Bayer will "schneller und besser" sein als BVB und FC Bayern

Fernando Carro ist einer Väter des Erfolgs von Bayer Leverkusen
Fernando Carro ist einer Väter des Erfolgs von Bayer Leverkusen

Im Sommer 2018 übernahm mit Fernando Carro ein Quereinsteiger, der Spanier war zuvor für Bertelsmann tätig, den Vorsitz der Geschäftsführung bei Bayer Leverkusen. Sein Ziel damals: das Ende von Bayern 04 Vizekusen. Sechs Jahre nach Carros Amtsantritt jubelt die Werkself tatsächlich über die erste Meisterschaft der Klub-Geschichte und ist zu einem der heißesten Teams im europäischen Fußball avanciert. Nun hat sich Carro zu den Begleiterscheinungen des Erfolgs geäußert.

Fernab aller Lobeshymnen gehe es nun vordergründig darum, "realistisch zu bleiben", so Fernando Carro im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de.

"Natürlich ist eine Meisterschaft wichtig, auch um Spieler zu halten, die sehen, dass man hier auch Titel gewinnen kann." Die finanziellen Gewinne, die der Triumph in der Bundesliga mit sich bringt, würden allerdings nicht ausreichen, um die Lücke zu den deutschen Branchen-Riesen Borussia Dortmund und FC Bayern zu schließen, so Carro weiter.

Der Etat des Bayern sei dreimal so hoch, der BVB könne mit dem Doppelten der Werkself planen. "Deshalb müssen wir versuchen, in anderen Bereichen schneller und besser zu sein", stellt der 59-Jährige heraus. "Die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, müssen wir intelligent ausgeben. Für junge Spieler, die sich entwickeln, aber auch für erfahrene Spieler, die die Kabine ausmachen sowie auch für junge Trainer, die in Zukunft vielleicht unbezahlbar wären", lenkt Carro das Gespräch auf einen weiteren Vater des Erfolgs: Coach Xabi Alonso.

Der ehemalige Mittelfeldstar hat Bayer mit in seinem erst zweiten Jahr als Profitrainer bislang eine irre Saison hingelegt und von 43 Spielen (38 Siege) noch keines verloren. Neben der Meisterschaft kann Leverkusen auch noch den DFB-Pokal und die Europa League gewinnen.

Keine großen Änderungen bei Bayer Leverkusen

Was seinen Landsmann ausmacht, hebt Carro explizit hervor: "Das Allerwichtigste ist, dass die Spieler, die Mannschaft, die Kabine ihm folgen. Xabi ist sehr, sehr intelligent und weiß, was es braucht, um die Spieler mitzunehmen. [...] Die Spieler wissen, wenn sie das leben, was der Trainer vorgibt, dann wird der Erfolg von alleine kommen."

Kein Wunder also, dass Xabi längst kein Geheimtipp mehr ist. Seit Wochen wird der 42-Jährige mit dem Traineramt bei seinen prominenten Ex-Klubs Real Madrid, FC Liverpool oder FC Bayern in Verbindung gebracht, hat sich zuletzt aber dazu bekannt, 2024/25 weiterhin an der Seitenlinie der Werkself zu stehen.

Dass Alonsos Weg ihn in Zukunft zu einem der besagten Klubs führt, schließt Carro allerdings keineswegs aus. "Es gibt viele interessierte Klubs, das ist nun mal so. Das heißt nicht, dass er in der Zukunft nicht einige dieser Teams trainieren könnte, insbesondere seine Ex-Klubs", erklärte Carro der spanischen "AS".

Gegenüber RTL/ntv und sport.de betonte Carro allerdings, dass der Fokus vorerst ein anderer ist. "Die Reise geht weiter mit Bayer Leverkusen und es geht darum, noch erfolgreicher zu werden. Vielleicht in dieser Saison noch weitere Titel zu holen und wir wollen auch in der nächsten Saison in der Champions League überzeugen."

Um das zu erreichen, soll ein großer Umbruch im so erfolgreich zusammengestellten Kader natürlich vermieden werden. "Vielleicht wird es kleine Änderungen im Kader geben, aber keine großen", so der Bayer-Boss.