Am Freitag verkündete der DFB die Verlängerung mit Bundestrainer Julian Nagelsmann, der sich für einen Verbleib bei der Nationalmannschaft und damit gleichzeitig gegen eine Rückkehr zum FC Bayern entschieden hat. Wenig überraschend war der Personal-Hammer auch ein großes Thema bei der folgenden Spieltags-PK des Rekordmeisters mit dem Ende Juni scheidenden Thomas Tuchel.

Direkt zu Beginn der Medienrunde wurde der 50-Jährige gefragt, ob sein bereits seit Wochen beschlossener Abgang zum Sommer hin nach den jüngsten Entwicklungen wieder rückgängig gemacht werden könnte.

Tuchels klare Antwort: "Das ist so viel Konjunktiv. Ich habe eine Vereinbarung mit dem Verein, die ist kommuniziert und die steht."

Heißt: Trotz der vielen Absagen möglicher Nachfolger (u.a. Xabi Alonso, Ralf Rangnick) werden der FC Bayern und Tuchel getrennte Wege gehen, eine Kehrtwende ist ausgeschlossen.

Von Nagelsmanns Verbleib bei der DFB-Auswahl war Tuchel nach eigener Aussage nicht überrascht.

"Ich habe damit gerechnet, als Rudi Völler verlängert hat. Ich habe das Gefühl, dass sie ein gutes Team sind", verriet der Übungsleiter, der mit seinen Schützlingen am Mittwochabend ins Halbfinale der Champions League eingezogen war.

Tuchel weiter: "Ich glaube, dass die Entscheidung gut für die Nationalmannschaft ist, weil sie Klarheit und Stabilität vor der EM bringt. Jetzt kann der Schwung ins Turnier mitgenommen werden und dann müssen sie das wuppen."

DFB statt FC Bayern: Nagelsmann geht als Bundestrainer auf

Nagelsmann hatte im vergangenen Herbst die Nachfolge von Hansi Flick angetreten. Nach einem mäßigen Start schaffte er es mit einem radikalen Kaderumbau und den zwei beeindruckenden Testspielsiegen, einen Stimmungsumschwung vor der EM zu erzeugen.

"Das ist eine Entscheidung des Herzens", wurde Nagelsmann am Freitag in einer Verbandsmeldung zitiert: "Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen. Mit erfolgreichen, leidenschaftlichen Auftritten haben wir dabei die Chance, ein ganzes Land mitzureißen."