Reue wegen Absage an den FC Bayern? Das sagt Rangnick

Ganz kurz stand Ralf Rangnick Anfang Mai davor, den FC Bayern als Chefcoach zu übernehmen. Letztlich aber sagte Österreichs Nationaltrainer dem deutschen Rekordmeister ab. Auch mehrere Wochen danach bereut er diesen Schritt nicht.
"Es fühlt sich immer noch genauso richtig an wie am ersten Mai", sagte Rangnick auf einer ÖFB-Pressekonferenz am Freitag. Für ihn sei es dennoch die mit "beruflich schwierigste Entscheidung" gewesen. "Aber ich habe sie damals so getroffen, wie sie sich richtig angefühlt hat. Und sie fühlt sich für mich immer noch richtig an", betonte der 65-Jährige.
Der frühere Bundesliga-Coach war sich mit den Verantwortlichen des FC Bayern bereits einig. Dann jedoch zog er die EM-Teilnahme mit Österreich der reizvollen Aufgabe in München vor.
Einer der Hauptgründe sei gewesen, "dass ich nicht das Gefühl hatte, dass sich zweieinhalb Monate lang beide Jobs parallel auf dem Niveau ausüben lassen, auf dem man ihnen gerecht werden muss", sagte Rangnick: "Irgendetwas hätte darunter gelitten." Auch die Spieler hätten ein feines Gespür, ob ihr Teamchef mit vollem Fokus bei der EM sei.
Fußball-EM 2024: Ralf Rangnick ein "Neuling"
Dort legt Österreich am Montag (21:00 Uhr) gegen Topfavorit Frankreich los. Rangnick erwartet bei seiner ersten EM ein höheres taktisches Niveau als bei früheren Turnieren.
"Ich vermute das jetzt einfach mal, wenn ich mir die Trainerkollegen so anschaue. Da sind sehr viele dabei, die eben auch schon Vereinstrainer waren", erläuterte der "Fußball-Professor" seine These. "Das sorgt schon dafür, dass ich glaube, dass das taktische Niveau höher und anspruchsvoller sein wird, als man es sonst von Nationalteams und Europa- oder Weltmeisterschaften kennt."
Sich selbst bezeichnete der frühere Coach von FC Schalke 04, 1899 Hoffenheim und RB Leipzig in diesem Zusammenhang trotz seiner Erfahrung auf Vereinsniveau als "Neuling. Für mich ist es auch das erste Mal, dass ich als Nationaltrainer an so einem Turnier teilnehme."