Droht der Ausverkauf? Das sagt VfB-Macher Wohlgemuth

Kein anderer Bundesliga-Klub bekommt den vielzitierten Fluch der guten Tat aktuell so heftig zu spüren wie der VfB Stuttgart. Nach dem sensationellen zweiten Platz in der abgelaufenen Saison befindet sich praktisch die halbe Stammformation auf dem Absprung, den Klubbossen sind in den meisten Fällen die Hände gebunden. Was sagt Sportvorstand Fabian Wohlgemuth zu der prekären Kader-Situation beim Vizemeister?
Die Liste der möglichen Sommer-Abgänge beim VfB Stuttgart wird länger und länger. Neben dem bereits fixen Verkauf von Hiroki Ito für 23,5 Millionen Euro an den FC Bayern stehen auch die VfB-Leistungsträger Waldemar Anton und Serhou Guirassy vor ihrem Abschied aus dem Ländle. Über zahlreiche weitere VfB-Stars wie Chris Führich, Angelo Stiller oder Enzo Millot gibt es zudem zahlreiche Wechselgerüchte.
Trotz dieser bitteren Ausgangslage im laufenden Transfersommer ist Sportvorstand Fabian Wohlgemuth gegenüber der "Sport Bild" um Zweckoptimismus bemüht. "Wir haben im letzten Jahr einen Riesenschritt gemacht und sollten jetzt nicht völlig verdrängen, wo unsere Reise losging", erinnerte der 45-Jährige daran, dass die Schwaben vor knapp 13 Monaten noch unmittelbar vor dem Bundesliga-Abstieg standen, der erst in der Relegation gegen den Hamburger SV abgewendet wurde.
Es sei nach Aussage Wohlgemuths danach ein notwendiges Übel gewesen, in vielen Vertragsgesprächen dem Einbau von festen Ausstiegsklauseln zuzustimmen, um den Kader im letzten Jahr konkurrenzfähig zu halten: "Wir haben fast 36 Spieltage in die 2. Liga geschaut. Und natürlich sind wir damals auch vertraglich auf Krücken gegangen, sind Kompromisse eingegangen, um den Laden überhaupt zusammenzuhalten", führte der VfB-Macher aus, der damals noch als Sportdirektor hauptverantwortlich für die Kaderplanung war.
VfB-Sportvorstand bleibt kämpferisch
Seine große Aufgabe ist es derzeit, die Stuttgarter nicht nur für die Bundesliga, sondern auch für die Champions League auf Wettbewerbsniveau zu hieven. In der Königsklasse geht der VfB erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder an den Start.
"Unsere Qualität wird von den Branchenführern nachgefragt. Klein machen wir uns deshalb trotzdem nicht. Der VfB Stuttgart ist auf dem Weg und wird ihn zusammen mit denen gehen, die den Brustring mit Überzeugung tragen", bleibt Wohlgemuth gegenüber dem Fachmagazin kämpferisch.