03.07.2024 18:57 Uhr

Ex-BVB-Star platzt der Kragen

Christian Pulisic (l.) startete seine Profikarriere einst beim BVB
Christian Pulisic (l.) startete seine Profikarriere einst beim BVB

Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein Ex-Talent des BVB und ein Triple-Held des FC Bayern.

Mit 25 Jahren hat Christian Pulisic bereits 70 Länderspiele für die USA auf dem Buckel, kaum hatte der Offensivspieler mit 2016 mit knapp 17 Jahren sein Profi-Debüt in Reihen des BVB gegeben, nominierte ihn der damalige US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann auch schon für die "Soccer Boys" - Bis dato trug kein jüngerer Spieler die Farben der US-Auswahl.

Schon 2018 bekleidete Pulisic erstmals das Kapitänsamt, das er inzwischen fest innehat. Schon zu BVB-Zeiten verdiente sich der dreimalige US-Fußballer des Jahres den Spitznamen "Captain America", der ihn auch nach seinem 60 Millionen Euro schweren Abschied aus Dortmund in Richtung FC Chelsea 2019 sowie einem Transfer zur AC Mailand 2023 begleitet.

Derzeit bekommt Pulisic bei der in den USA stattfindenden Copa América allerdings knallhart serviert, dass den USA noch einiges fehlt, um ganz oben mitzumischen. 

Bei der Südamerika-Meisterschaft, zu der seit 1993 auch Verbände aus Nord-, Mittelamerika und teilweise auch aus Asien eingeladen werden, zählten die US-Boys eigentlich zu den Teams, die man fest in der K.o.-Runde erwartet hatte, dass der Gastgeber neben Mitfavorit Uruguay ind Gruppe C gegen die eher als Außenseiter gehandelten Panama und Bolivien antreten musste, erhöhte die Erwartungen noch einmal - inzwischen ist die Realität allerdings eine ganz andere.

Nach einem 2:0-Auftakt-Sieg gegen Bolivien, bei dem Pulisic die Marke von 30 Länderspiel-Toren schneller erreichte, als dies je zuvor einem US-Kicker gelang, schienen die Weichen gestellt. "Das ist erst der Anfang", schrieb ein euphorischer Pulisic anschließend auf Instagram, ehe eine überraschende 1:2-Pleite gegen Panama die Stimmung und das 0:1 gegen Uruguay am 01. Juli das Aus nach der Gruppenphase besiegelte.

Ex-BVB-Talent kann Schiedsrichter-Entscheidungen "nicht akzeptieren"

Im Fokus der Pleite stand allerdings erneut "Captain America", der seinen Unmut über die teils umstrittenen Entscheidungen des peruanischen Referees Kevin Ortega nicht verbergen konnte. Schon während der Partie schrie Pulisic dem Schiedsrichter seinen Frust ins Gesicht, nach Abpfiff wendete sich das ehemalige BVB-Talent mit einer Geste an Ortega, die diesem wohl signalisieren soll, er solle doch gemeinsam mit den jubelnden Uruguay-Anhängern feiern. Die Retourkutsche folgte prompt: Ortega verweigerte Pulisic demonstrativ den Handschlag. 

"Ehrlich gesagt, ich habe heute Dinge direkt vor meinen Augen gesehen, die ich einfach nicht glauben kann", sagte Pulisic laut "ESPN" zu Ortegas Leistung. Man sei zwar nicht aufgrund des Schidesrichters ausgeschieden, aber dieser habe Dinge getan, die "ich einfach nicht akzeptieren kann".

Unter anderem wurde Ortega vorgeworfen, eine Abseitsentscheidung vorm entscheidenden Tor trotz Einsatz des VAR nicht geahndet zu haben. Zumindest dieses Urteil haben die Turnierveranstalter inzwischen jedoch als korrekt bestätigt.

Triple-Held des FC Bayern nach Auszeit wieder oben auf

Besser läuft es derzeit hingegen bei einem Spieler, der mit dem FC Bayern 2013 das Triple gewann: Luiz Gustavo. Der 36-jährige Brasilianer, der in der deutschen Bundesliga unter anderem auch für die TSG 1899 Hoffenheim und den VfL Wolfsburg, sowie Olympique Marseille in Frankreich, Fenerbahce in er Türkei und Al Nassr in Saudi-Arabien auflief, stand ab Sommer 2023 ein halbes Jahr ohne Arbeitgeber da, ehe er Anfang des Jahres in seiner Heimat beim FC Sao Paulo unterschrieb.

Nach anfänglichen Verletzungs- und Fitnessproblemen ist der ehemalige Nationalspieler inzwischen im Team gesetzt. Beim überzeugenden 3:1 gegen den favorisierten EC Bahia zählte Gustavo unlängst zu den besten Spielern auf dem Rasen. 

Dass das Engagement zum Erfolg werden könnte, zeichnete sich übrigens schon früh ab. Bei seinem ersten Startelfeinsatz Ende Januar erzielte Luiz Gustavo direkt das Siegtor seiner Farben, anschließend folgte allerdings eine längere Auszeit aufgrund von Problemen mit der Achillessehne.