08.07.2024 08:04 Uhr

Ricken packt über Terzic-Abschied aus

Lars Ricken (l.) ist Sportchef des BVB
Lars Ricken (l.) ist Sportchef des BVB

Am 01. Mai stieg Klub-Ikone Lars Ricken zum Geschäftsführer Sport bei Borussia Dortmund auf. Nun hat sich der inzwischen 47-Jährige Ex-Spieler des BVB zu den wichtigsten Themen rund um die Schwarzgelben geäußert - überraschende Enthüllungen inklusive.

Dass sich der BVB Mitte Juni von Coach Edin Terzic trennte und Assistent Nuri Sahin zum neuen Chef beförderte, kam durchaus überraschend. Schließlich hatte Terzic die Borussen kurz zuvor ins Finale der Champions League geführt, das man trotz einer guten Leistung gegen Real Madrid verlor. Sportchef Lars Ricken hat nun allerdings erklärt, dass die Entscheidung nicht nur vom Klub ausging.

"Als er [Ex-Trainer Edin Terzic, d.Red.] für sich die Entscheidung getroffen hat, den BVB zu verlassen, ging es für ihn darum, was in dieser Situation das Beste für den BVB ist. Da kam er zu dem Schluss, dass das ein neuer Mann sein muss", führt Ricken beim Talk "phoenix persönlich" aus. 

Damit aber nicht genug: Terzic soll dem Klub auch seinen Nachfolger empfohlen haben.

"Er hat mir auch gesagt: 'Mach's mit Nuri. Ich habe den jetzt ein halbes Jahr kennengelernt. Das ist ein Top-Trainer und der wird auch noch besser werden", soll Terzic empfohlen haben. 

Für Ricken ein klares Zeichen für die menschlichen Qualitäten des Coaches: "An solchen Aussagen merkst du, dass Borussia für ihn nicht nur irgendein Verein war. Es war ganz wichtig für ihn, dass man sauber rausgeht und sich in die Augen sehen kann, dass er jederzeit wieder willkommen in der BVB-Familie ist. Ich glaube, das haben wir alle gemeinsam ganz gut hinbekommen."

Terzic ließ nie Zweifel daran zu, dass er die Borussia im Herzen trägt. Ein enttäuschendes Abschneiden in der Meisterschaft und ein frühes Aus im DFB-Pokal wurden dem 41-Jährigen letztlich aber wohl zum Verhängnis. 

BVB hat seine "Hausaufgaben gemacht"

Dass unter Sahin nun auf Anhieb Zählbares zu verzeichnen sein wird, wollte Ricken allerdings nicht versprechen: "Ich kann keine Titel versprechen. Ich glaube tatsächlich, und das spricht auch für die Stadt, dass es erstmal um unsere Haltung und Einstellung geht. Wie wollen wir Fußball spielen, was wollen wir unseren Zuschauern bieten, die zu über 80.000 ins Stadion kommen? Dass wir einfach mutig, offensiv sind und aggressiv vorne draufgehen. Wenn wir das schaffen, dann werden auch Erfolge kommen", so der Torschütze des CL-Finales 1997.

Des Weiteren äußerte sich Ricken zur Kaderplanung des BVB, der im Sommer wohl an einigen Stellschrauben drehen wird. "Ich glaube, dass wir haben unsere Hausaufgaben gemacht haben. Wir haben Spieler identifiziert, die wir haben wollen. Da sind wir gerade dran. Und wenn wir das alles so umsetzen können, werden wir nächstes Jahr eine richtig gute Mannschaft haben."

Mit Serhou Guirassy und Waldemar Anton vom VfB Stuttgart soll man sich bereits einig sein, weitere Verstärkungen dürften folgen.