Leader-Problem? Eintracht-Coach mit klarer Ansage

Fehlt Eintracht Frankfurt der Führungsspieler auf dem Platz? Über diese sensible Frage wird nicht nur in Fan-Kreisen rund um den Fußball-Bundesligisten munter diskutiert. Auch auf der Führungsebene der SGE ist diese Frage durchaus Thema.
Nach der kolportierten Absage von Nationalspieler Pascal Groß, der sich voraussichtlich Borussia Dortmund anschließen wird, fehlt der Frankfurter Eintracht weiterhin ein meinungsstarker und lauter Mittelfeld-Leader. Ein Anführer und Antreiber, der den Adlerträgern endlich zu mehr Konstanz und Stabilität in ihren Leistungen verhelfen könnte.
Die beiden Erfahrensten im Team, Kevin Trapp und Mario Götze, bringen diese Qualität aus unterschiedlichen Gründen nicht so auf den Platz, wie es die Kaderplaner der Frankfurter gerne hätten.
Im Falle Kevins Trapps bringt es die Position des Torhüters zwangsläufig mit sich, dass der 34-Jährige keinen allzu großen Einfluss auf die spielerischen und läuferischen Elemente während der 90 Minuten nehmen kann.
Bei Ex-Weltmeister Götze stellt es sich laut Cheftrainer Dino Toppmöller anders dar: "Mario ist von seiner Art und Weise her jemand, der anders führt. Er ist kein Lautsprecher, aber er ist schon ein Führungsspieler", so der SGE-Coach im vereinseigenen Podcast "Eintracht vom Main".
Klare Worte von Toppmöller an EM-Fahrer Koch
Toppmöller, der bei den Hessen in seine zweite Bundesliga-Spielzeit als Trainer startet, führte aus, welches Profil aus seiner Sicht noch im derzeitigen Frankfurter Kader fehlt: "Wir suchen einen Führungsspieler, der den Finger mehr in die Wunde legt und seinen Mitspielern gegenüber auch mal einen Tick unangenehmer ist."
Der 43-Jährige führte dazu aus, dass er EM-Fahrer und Abwehrchef Robin Koch diese Rolle durchaus zutrauen würde: "Robin hatte ein sehr gutes Jahr, ist in der Mannschaft und bei den Zuschauern total beliebt und anerkannt. Er spielt genau so, wie man sich das wünscht: mit vollem Herzen und Einsatz."
Gleichzeitig machte Toppmöller dem deutschen Nationalspieler auch eine ziemlich klare Ansage, was er zukünftig von ihm auf dem Rasen erwartet: "Ich will Robin in der neuen Saison deutlich mehr hören und ihn auch stärker fordern, damit er noch mehr Verantwortung übernimmt. Ich verlange von ihm, dass er den nächsten Entwicklungsschritt macht und auch mal Dinge anspricht, die unangenehm sind. Das gehört zu einer Führungspersönlichkeit dazu."