Kießling: Kompany muss beim FC Bayern "nicht viel machen"

Mit der Verpflichtung von Vincent Kompany geht der FC Bayern ein ähnliches Experiment ein, wie Bayer Leverkusen es mit Xabi Alonso wagte. Bei der Werkself ist der Plan voll aufgegangen. Bundesliga-Legende Stefan Kießling will nicht ausschließen, dass dies auch in München funktioniert - wenn der Belgier einen wichtigen, aber vielfach unterschätzten Job erledigt.
Dass der FC Bayern trotz titelloser Saison als haushoher Favorit in die Spielzeit 2024/25 gehen wird, versteht sich von selbst. Schon jetzt haben die Münchner über 125 Millionen Euro in ihren Kader investiert. Eine Summe, die für alle anderen Klubs außer Reichweite ist. Auch für Bayer Leverkusen, das als amtierender Meister als Gejagter in die Saison geht.
Klub-Legende Stefan Kießling beurteilt die Sache ähnlich. Dass der Rekordmeister auf einen eher unerfahrenen Trainer setzt, spielt in seinen Augen erstmal keine große Rolle. Die Situation bei Kompany sei mit der von Alonso vergleichbar, sagte der frühere Weltklasse-Stürmer in der aktuellen Ausgabe des SportBusiness-Podcasts "Behind The Athletes": "Er hat als Spieler alles mitgemacht und viele große Trainer gehabt."
In seiner Rolle als Münchner Cheftrainer müsse der Belgier jetzt eigentlich "nicht viel machen", ergänzte Kießling im Gespräch mit dem SportBusiness-Experten Mark Hartmann. Kompany müsse lediglich zusehen, dass er den Bayern-Kader "bei Laune" halte. "Ich bin echt gespannt, was die machen", blickt Kießling durchaus neugierig zum Rekordmeister.
Kießling: Einen EM-Trainer hätte ich nach dem 1. Spiel entlassen
Dass so ein "Experiment" funktionieren kann, hat sich in den letzten Saison bei Bayer Leverkusen gezeigt. Ein einziges Spiel war die Mannschaft am Ende vom Triple entfernt. Letztlich gab es mit Atalanta Bergamo nur eine Mannschaft, die die Elf von Alonso überhaupt schlagen konnte. Das lag unter anderem an einer Fehleinschätzung des Double-Siegers, glaubt Kießling.
"Sie haben gegen uns im Prinzip Eins-gegen-Eins gespielt. Und damit haben wir nicht gerechnet. Das muss man einfach sagen", schaute der 40-Jährige auf das Europa-League-Finale zurück.
Jene Überraschungsmomente blieben bei der EM in Deutschland in vielen Fällen aus. Vor allem von einem Underdog hätte sich Kießling ein anderes Auftreten gewünscht. Dessen Trainer hätte seiner Meinung nach "nach dem 1. Spieltag entlassen" werden müssen.
Um welchen Trainer es sich dabei handelt, warum Kießling an das Ende der Leverkusener "Last-Minute-Serie" glaubt, welches in seinen Augen einer der unterschätztesten Transfers der letzten Saison war, wieso ihm Sidney Sam beinahe einen seinen wichtigsten Titel versaute und vieles mehr verrät der ehemalige Stürmer in der aktuellen Ausgabe des "Behind The Athletes"-Podcasts - hier geht's zum kompletten Interview mit Stefan Kießling.
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