15.07.2024 08:24 Uhr

Wegen Selke: Baumgart deutet Taktik-Revolution beim HSV an

Steffen Baumgart hat mit dem HSV einiges vor
Steffen Baumgart hat mit dem HSV einiges vor

Durch den Transfer von Davie Selke hat der Hamburger SV nun eine neue Variable in der Spitze, so dass HSV-Coach Steffen Baumgart offenbar über eine taktische Revolution im Vergleich zu den letzten Jahren nachdenkt. Diese bringt nicht nur in der Offensive, sondern auch weiter hinten deutliche Veränderungen mit sich.

Im Februar übernahm Steffen Baumgart die Dienste von Tim Walter. Walter hatte es zuvor zweimal nicht geschafft, den ersehnten Traum vom Aufstieg wahrzumachen, so dass er im dritten Jahr noch vor dem Saisonfinale seinen Hut nehmen musste. Probiert hatte es der geschasste Coach zumeist mit der Grundaufstellung seiner Elf im 4-3-3, also mit einer nominellen Spitze und zwei offensiven Außenspielern. 

Mittelstürmer war in dieser Konstellation Robert Glatzel, auf dem der ganze Druck lag. Zwar erfüllte der Angreifer seine Aufgaben immer zur Zufriedenheit, doch für 2024/25 soll offenbar eine neue Variante in der Spitze versucht werden. Möglich macht das der Transfer von Davie Selke, der vor wenigen Tagen ablösefrei vom 1. FC Köln kam, wo sein Vertrag nach dem Abstieg keine Gültigkeit mehr hatte.

Nun sieht es danach aus, als könnte der HSV in vielen Partien mit zwei Mittelstürmern spielen. Das jedenfalls deutete Baumgart am Rande der Tests am Wochenende an.

"Ich plane schon das eine oder andere Spiel mit zwei Spitzen", zitiert der "kicker" den Trainer, der derzeit zwar noch auf Glatzel und auch Selke verzichten muss, aber in den letzten (Test)-Spielen auf eine Dreier- statt auf eine Viererkette setzte, wohl, um Platz für einen weiteren Stürmer zu schaffen. 

Vor der Dreier-Abwehrkette installierte Baumgart zwei Sechser. Vieles deutet darauf hin, dass Neuzugang Daniel Elfadli kein Backup ist, sondern neben Jonas Meffert in der Mittelfeldzentrale spielen soll.

Selke und HSV müssen nach Köln

Sobald Selke wieder vollends fit ist, könnte sich die Grundordnung dann öfter in Richtung zweier Stürmer entwickeln. Schon in Köln hatte Baumgart immer wieder auf dieses System gesetzt.

Der "kicker" schreibt, dass Baumgart bei seiner Amtsübernahme beim HSV weiter in Walters 4-3-3 spielen ließ, um die Spieler nicht zu überfordern, jetzt aber seine eigenen Vorstellungen mehr und mehr durchdrücken wolle. Ein Eckpfeiler: Selke, der laut eigener Aussage den HSV "in die Bundesliga zurückzubringen

Im ersten Saisonspiel (2.8., 20:30 Uhr) geht es für Selke, der bis dahin voll einsatzfähig sein soll, seinen Sturmpartner Glatzel und den HSV ausgerechnet zum Auswärtsspiel bei Ex-Klub Köln.