"Sehr zäh": Eberl klagt über Transfergespräche

Beim FC Bayern herrscht auf dem Transfermarkt derzeit großer Handlungsdruck. Erst wenn eigene Spieler verkauft sind, darf Sportvorstand Max Eberl seine Einkaufstour fortsetzen. Für den Sportchef ist die Situation nicht einfach.
"Das Thema Verkäufe liegt nicht ausschließlich an uns, sondern auch an den anderen Parteien. Dementsprechend kann ich schwer sagen, ob in den nächsten Tagen etwas passiert oder erst am Ende des Monats", sagte Eberl am Sonntag der "Bild".
Grundsätzlich gelte: "Die ganzen Transfers sind sehr zäh. Der, der kauft, möchte so wenig wie möglich ausgeben. Und der, der verkauft, möchte so viel wie möglich bekommen. Es gibt selten den Konsens, dass man den richtigen Punkt sofort trifft", erklärte der 50-Jährige.
Als Verkaufskandidaten in München gelten etwa Innenverteidiger Matthijs de Ligt und Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui. Manchester United soll an beiden Bayern-Stars interessiert sein. Eine Einigung zeichnet sich bislang aber nicht ab.
Laut Eberl sind solche Verhandlungen in der heutigen Zeit sehr komplex. "Der Transfermarkt hat sich in den vergangenen Jahren total verändert. Selbst Klarheiten wie Ausstiegsklauseln sind nicht mehr so klar, weil Formulierungen vielleicht nicht ganz so eindeutig sind", sagte der Ex-Gladbacher.
FC Bayern will noch weitere Spieler holen
"Man diskutiert, spricht mittlerweile über viele unterschiedliche Facetten wie Boni oder Solidaritätsentschädigungen, die in der Welt gar kein großes Thema sind, aber bei den Zahlen mittlerweile definitiv eine Rolle spielen. Deshalb muss man ein Stück weit Geduld haben", so Eberl weiter.
Der FC Bayern steckt aktuell in einer besonders schwierigen Verhandlungsposition. Spätestens seit den Aussagen von Klub-Patriarch Uli Hoeneß wissen auch die Gegenparteien, dass der Rekordmeister Spieler verkaufen muss.
Der Ehrenpräsident hatte Ende Juli ein Transfer-Verbot verhängt, bis man selbst Streichkandidaten von der Gehaltsliste bekommt.
Sollten die Bayern ihre Verkäufe tatsächlich erst gegen Ende der Transferperiode über die Bühne bringen, könnte das somit gravierende Auswirkungen auf eigene Verpflichtungen haben.
Noch immer buhlt man in München angeblich um Offensiv-Juwel Désiré Doué (Stade Rennes) und Nationalspieler Jonathan Tah (Bayer Leverkusen). In Rennes und Leverkusen wird man sich auch nicht ewig hinhalten lassen.