Volle Attacke: Hoeneß schießt in alle Richtungen
Beim FC Bayern ist nach der titellosen Saison derzeit mächtig Druck auf dem Kessel. Der Ausrutscher in der Bundesliga soll sich auf keinen Fall wiederholen. Klub-Oberhaupt Uli Hoeneß hat diesen Auftrag nun mit einer gewaltigen Kampfansage untermauert.
"Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr wieder oben stehen. Wenn wir wieder so Fußball spielen, wie wir es können, und nicht ein 2:0 wie in Heidenheim oder Hoffenheim verspielen, wird wieder eine andere Musik gespielt. Die Spieler, die nicht Meister geworden sind, sind sehr sauer", sagte Hoeneß am Donnerstag bei einem Sponsoren-Termin in Rottach-Egern.
Seiner Einschätzung nach habe der Trainerwechsel von Thomas Tuchel hin zu Vincent Kompany bereits Früchte getragen. Er habe den neuen Chefcoach "kennengelernt. Und da wird gearbeitet, das ist etwas, was uns gefehlt hat", betonte Hoeneß.
Dies sei unter Tuchel noch anders gewesen, schoss Hoeneß: "Im Allgemeinen sage ich das, was ich meine, es ist scheinbar zu wenig gearbeitet worden."
Dass der FC Bayern aktuell weiter in der Transferklemme steckt und seine Verkaufskandidaten nicht los wird, beunruhigt den Ehrenpräsidenten kein Stück.
Transfers beim FC Bayern: Hoeneß geht in die Offensive
"Ich habe das Gefühl, dass unsere Leute gute Arbeit machen, und ich weiß ja, was am 1. September bei uns unter Vertrag steht und bin ziemlich sicher, dass wir eine Mannschaft haben werden, die Deutscher Meister werden kann", stellte er klar.
Ende Juli hatte sich Hoeneß bei einem ähnlich denkwürdigen Auftritt noch über die Lage auf dem Transfermarkt echauffiert. Sein Machtwort an die sportliche Führung, dass kein Spieler mehr verpflichtet werden dürfe, bis eigene Stars verkauft wurden, ging durch alle Medien.
Inzwischen fühlt sich Hoeneß aber missverstanden. "Das ist ein totaler Schwachsinn. Genau das ist die Bild-Zeitung. Ich habe kein Machtwort gesprochen", polterte der 72-Jährige: "Ich habe mitgeteilt, was der Aufsichtsrat des FC Bayern beschlossen hat. Und ihr alle miteinander, inklusive Lothar Matthäus, könnt nicht lesen. Und nicht zuhören."
In seiner Privatfehde mit Matthäus legte Hoeneß dann noch einmal zusätzlich nach. Über den "Sky"-Experten sagte er: "Wenn ich seinen Schmarrn da immer jeden Tag lesen muss. Das geht mir langsam auf den Sack."