14.08.2024 14:32 Uhr

Tim Wiese legt im Zoff mit Werder Bremen nach

Das Tischtuch zwischen Werder Bremen und Tim Wiese ist zerschnitten
Das Tischtuch zwischen Werder Bremen und Tim Wiese ist zerschnitten

Der Streit zwischen Werder Bremen und Ex-Keeper Tim Wiese hat juristisch ein Ende gefunden. Abseits davon schwelt der Zoff aber weiter - und Wiese legt mit deutlichen Aussagen gegen seinen Herzensverein nach.

Jahrelang lagen Wiese und Werder Bremen im Dauerclinch über seine Stadionbesuche. Der Verein hatte ihm nach aufgetauchten Rassismus-Vorwürfen ein Stadionverbot erteilt. Eine juristische Auseinandersetzung wurde zuletzt mit einer außergerichtlichen Einigung beendet.

Der Zoff mit den Grün-Weißen sei für ihn und seine Familie "sehr belastend" gewesen, sagte Wiese im "Bild"-Interview. "Sich haltlosen Vorwürfen ausgesetzt zu sehen, die von Einzelpersonen ohne jeglichen Beweis erhoben wurden, und dann einfach im Raum stehenbleiben, wünsche ich niemandem."

Zur Tagesordnung zurückkehren will er nicht. "Ich habe mich entschieden, nicht mehr für die Traditionself des Vereins aufzulaufen. Nach allem, was mir im Laufe der Jahre von den Verantwortlichen des Vereins vorgeworfen wurde, wie man mich behandelt hat und wie man mit Sachverhalten umgegangen ist. Es wurden Informationen, die der Aufklärung gedient hätten, einfach nicht berücksichtigt. Und das, nur um dem öffentlichen Druck kleiner Gruppierungen gerecht zu werden", sagte der 42-Jährige.

Damit ist wohl die Bremer Ultra-Szene gemeint, die politisch eher links orientiert ist und auf Plakaten und Bannern einen Stadionausschluss für Wiese gefordert hatten, nachdem der Rassismus-Verdacht aufkam.

Werder Bremen immer noch Wieses "Herzensverein"

Die Verbindung zum Verein komplett zu verlieren kann sich Wiese dennoch nicht vorstellen. "Werder Bremen ist immer noch mein Herzensverein", stellte er klar. "Ich hatte dort die schönste Zeit meiner Karriere, lebe immer noch in Bremen und ich bin mit zahlreichen Personen der Traditionsmannschaft und dem Umfeld von Werder Bremen immer noch befreundet. Aber nach allem, was passiert ist, will ich mit den Verantwortlichen des Vereins nichts mehr zu tun haben, geschweige denn den Verein repräsentieren."

Er habe inzwischen abseits von Werders Traditionself "eine neue fußballerische Heimat gefunden", schilderte Wiese. "Mit früheren Mitspielern wie Nelson Valdez oder Aaron Hunt spiele ich zukünftig weiter Fußball für den guten Zweck. Ich liebe es noch immer, im Tor zu stehen. Aber ganz sicher nicht mehr für Werder."