Transfers des FC Bayern "nicht ohne Risiko"

Nach Ansicht von CEO Jan-Christian Dreesen ist der FC Bayern erfolgreich mit seinen Bemühungen, das Durchsickern von Interna an Medien und Öffentlichkeit einzudämmen.
"Wir hatten uns vorgenommen, die Schotten wieder dichter zu machen. Das hat in dieser Transferperiode bislang auch sehr gut geklappt", sagte Dreesen der "FAZ".
Dass sich Vereinsgranden wie Karl-Heinz Rummenigge und vor allem Uli Hoeneß immer wieder öffentlich zu Themen rund um den deutschen Rekordmeister äußern, nervt den Vorstandschef nach eigener Aussage nicht.
Dreesen verwies in diesem Zusammenhang auf die "Philosophie des FC Bayern, den Erfahrungsschatz, die Kompetenz und die Meinungsstärke großer Spielerpersönlichkeiten einzubinden. Das ist ein immenses Plus für den FC Bayern. Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sind als Aufsichtsratsmitglieder eine große Bereicherung und willkommene Ratgeber für das Management und den gesamten Club."
"Entscheidend" sei ohnehin, "wie es nach innen funktioniert und dass alle an einem Strang ziehen", betonte Dreesen. "Nach meinem Eindruck bekommen wir dieses Zusammenspiel sehr gut hin. Teamwork und Transparenz sind auf allen Ebenen der Schlüssel."
FC Bayern "erfolgreich, attraktiv und spannend"
Dass der FC Bayern ein ständiges Thema der medialen Berichterstattung ist, zeige "wie erfolgreich, attraktiv und spannend dieser Klub ist", erklärte Dreesen. "Wenn wir langweilig wären, dann gäbe es für Sie ja nichts zum Schreiben".
Langweilig war es an der Säbener Straßen in den zurückliegenden Wochen wahrlich nicht. Für 140 Millionen Euro kaufte der FC Bayern neue Spieler. Nur rund die Hälfte dieser Ausgaben wurden durch Transfer-Einnahmen wieder eingespielt.
"Die Transferperiode ist noch nicht beendet. Wir sind finanziell stark genug, um erst kaufen und später verkaufen zu können", sagte Dreesen.
Teure Transfers für den FC Bayern "nicht ohne Risiko"
"Umsichtiges Wirtschaften in den letzten 25 Jahren" gebe dem FC Bayern "jetzt die Power, auch ein Stück weit in Vorleistung gehen zu können", schilderte der frühere Banker. "Wir haben sehr gute Einkäufe getätigt: Michael Olise ist ein spannender Flügelspieler, der zuletzt bei den olympischen Spielen in Paris begeistert hat; João Palhinha wollten wir schon vor einem Jahr verpflichten, da hat sich der Satz bewährt, dass man sich immer zweimal im Leben sieht; und Hiroshi Ito war sicher einer der Gründe dafür, dass der VfB Stuttgart vergangene Saison weniger Gegentore bekommen hat als wir."
Die großen Investitionen seien aus Sicht des FC Bayern zwar "nicht ohne Risiko", gab Dreesen zu. "Aber im Unterschied zu klassischen industriellen Unternehmungen ist die entscheidende Frage im Fußballgeschäft nicht, wie sich eine Investition im Verhältnis zum Umsatz verhält, sondern ob wir uns diese Investition jetzt leisten können, ob wir dafür liquide genug sind. Und da sage ich: Ja, das können wir - weil wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und nur Geld ausgeben, das wir vorher eingenommen haben."