Matthäus ledert gegen Kaderplanung des FC Bayern

Der FC Bayern hatte sich vermutlich einen "gemütlicheren" Bundesliga-Auftakt vorgestellt. Beim 3:2-Sieg gegen den VfL Wolfsburg musste der deutsche Rekordmeister lange zittern, letztendlich verlief das Debüt von Vincent Kompany aber erfolgreich.
Trotzdem zeigte der Auftritt der Münchner auch die aktuellen Probleme auf. Die Defensive stand erneut nicht sicher, ließ viel zu viele Chancen zu und leistete sich - unter anderem in Person von Minjae Kim - individuelle Patzer.
Fehlt dem FC Bayern also vielleicht noch ein Innenverteidiger? Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus hat eine klare Meinung. In seiner "Sky"-Kolumne schrieb der 150-malige deutsche Nationalspieler: "Die Defensive ist und bleibt die Achillesferse des FC Bayern. Matthijs de Ligt hat man abgegeben, obwohl er in den letzten zwei Jahren der Stabilste war. Er war der Abwehrchef. Nun sind die Bayern wieder auf der Suche nach einem Nachfolger für David Alaba. Für mich ist das ein Armutszeugnis, dass dieser Leader fehlt."
FC Bayern: Muss noch ein Innenverteidiger kommen?
"Wir reden hier schließlich vom FC Bayern. Alle Innenverteidiger, die gerade im Bayern-Kader stehen, haben erst einmal mit sich selbst zu tun. Ein Leader muss mit sich im Klaren sein, er muss von der Mannschaft anerkannt werden. Natürlich sind die Fehler von Minjae Kim und Dayot Upamecano auch in der Kabine ein Thema. Der Klub hat Großes vor und jetzt geht es wieder so weiter wie es in der vergangenen Saison aufgehört hat", so der 63-Jährige weiter.
Trotzdem würde Matthäus darauf verzichten kurz vor dem Ende des Transferfensters noch einen "Panik"-Kauf zu tätigen: "Der FC Bayern hat mit Kim, Upamecano, Eric Dier, Hiroki Ito und Josip Stanisic fünf Spieler, die diese Position spielen können. Wenn man jetzt noch einen dazu holt, hätte man einen zu viel."
Zudem könne auch Leon Goretzka, der im Mittelfeld der Münchner keine Zukunft mehr hat und den Verein eigentlich verlassen soll, im Notfall in die Innenverteidigung rücken. "Er ist aber ein ausgebildeter Achter, ein Box-to-Box-Spieler", so Matthäus.