Schäfer begräbt Eberl-Pläne bei RB Leipzig

Im Gegensatz zu vielen anderen Bundesligisten verzichtet RB Leipzig darauf, mit einer zweiten Mannschaft, in der überwiegend U23-Talente zum Einsatz kommen und gefördert werden sollen, an den Start zu gehen. Schon seit sieben Jahren gibt es kein Leipziger U23-Team. Und das soll auch so bleiben, wie RB-Geschäftsführer Marcel Schäfer nun betonte.
Der 40-Jährige stellte sich damit klar gegen die Pläne seines Vorgängers Max Eberl, der in seinem Leipzig-Intermezzo im vergangenen Jahr eine Wiedereinführung der U23-Mannschaft der Roten Bullen in Aussicht gestellt hatte.
"Ich sehe das Thema U23 gar nicht", stellte Schäfer zuletzt gegenüber einer Medienrunde klar, dass er als Verantwortlicher für den Nachwuchsbereich keinerlei Pläne verfolge, eine zweite Mannschaft der Leipziger im Amateurbereich zu installieren.
Schon in seiner Zeit beim VfL Wolfsburg hatte sich Schäfer gegen dieses Modell gestellt und das U23-Team der Wölfe vom Spielbetrieb zurückgezogen.
Der ehemalige Nationalspieler führte über die Gründe dazu aus: "Bei allem Respekt gegenüber Viertligisten: Wir sprechen in Leipzig über höchste Ambitionen, und dann soll uns ein junger Spieler helfen, der gerade noch mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga gespielt hat? Der Sprung ist unfassbar groß."
Statt in der vierten Liga aufzuspielen, sollten junge Top-Talente nach Aussage Schäfers lieber "so schnell wie möglich an die erste Mannschaft" herangeführt werden.

RB Leipzig II gibt es schon seit 2017 nicht mehr
Auch Leihgeschäfte mit anderen Profi-Klubs, wie es die Roten Bullen ohnehin seit Jahren praktizieren, seien eine bessere Möglichkeit, eigene Talente besser zu fördern.
Neben den sportlichen Aspekten sieht Schäfer auch den rein finanziellen Aspekt, der aus seiner Sicht gegen eine U23-Mannschaft spricht: "Es sind auch mindestens 15 bis 20 Leute, die für die Mannschaft arbeiten. Das sind sehr hohe Kosten. Für einige Vereine mag das Sinn machen, für uns nicht. Da kann man den Jungs mit Leihen eher gerecht werden."
Im Jahr 2017 hatte der damalige Leipziger Sportdirektor Ralf Rangnick die U23-Mannschaft des Vereins aus genau diesen Gründen vom Spielbetrieb der Regionalliga Nordost abgemeldet. Sie lief in ihrer letzten Saison als Tabellendritter hinter Carl Zeiss Jena und dem FC Energie Cottbus ein.