18.09.2024 18:47 Uhr

Transfer-Coup bahnt sich an - Beier und der "Ketchup-Effekt"

Maximilian Beier (l.) und Pascal Groß (r.) laufen neuerdings für den BVB auf
Maximilian Beier (l.) und Pascal Groß (r.) laufen neuerdings für den BVB auf

Borussia Dortmund ist nach dem vollzogenen Personalumbruch ordentlich in die neue Saison gestartet. Die BVB-Neuzugänge schlagen sich überwiegend positiv. Ein Hoffnungsträger wartet dagegen noch auf den Ketchup-Effekt. Ein Zwischenzeugnis:

  • Pascal Groß

Groß ist der neue Anker im Dortmunder Mittelfeld. Der 33-Jährige ist seit seiner Ankunft gesetzt, stand in allen vier bisherigen Pflichtspielen jeweils über die vollen 90 Minuten auf dem Rasen.

Groß kann beim BVB überzeugen, gibt als Metronom in der Schaltzentrale den Takt vor. "Er kann den Rhythmus bestimmen, das hat uns voriges Jahr in unserem Spiel etwas gefehlt, ehrlich gesagt. Er tut uns gut", schwärmte Cheftrainer Nuri Sahin bereits nach dem Auftakt im DFB-Pokal gegen Phönix Lübeck (4:1) gegenüber den "Ruhr Nachrichten" vom Nationalspieler.

Für den Routinier waren Medienberichten zufolge inklusive Bonuszahlungen knapp unter zehn Millionen Euro fällig. Der Transfer mit Brighton & Hove Albion scheint sich gemessen an den bislang gezeigten Leistungen als Schnäppchen zu entpuppen.

"Als das Angebot von Dortmund kam, war es für mich klar, dass ich das unbedingt machen möchte. Ich kann bei einem Riesenklub Champions League spielen und mich auf dem höchsten Niveau in Deutschland messen", verriet Groß gegenüber dem "kicker" seine Gründe für das Engagement in Westfalen.

sport.de-Note: 1,5

  • Maximilian Beier

Beier benötigt nach seinem Wechsel von der TSG Hoffenheim zu Borussia Dortmund noch etwas Anlaufzeit. Der Knoten wollte noch nicht platzen, der 21-Jährige wartet auf sein erstes Pflichtspieltor für den BVB.

Bei seinem Startelf-Debüt am 2. Bundesliga-Spieltag gegen Werder Bremen (0:0) fand Beier noch überhaupt keine Bindung zum Dortmunder Spiel. Lediglich 15 Ballkontakte in 71 Minuten standen nach der Nullnummer im Weserstadion auf dem Statistikbogen.

"Er ist neu bei uns. Er muss sich integrieren. Die Jungs müssen ihn kennenlernen und er muss die Jungs kennenlernen. Dass die Abläufe noch nicht völlig sitzen, ist völlig normal. Er musste leiden, weil wir nicht richtig im Spiel waren", stärkte Sahin den EM-Fahrer anschließend.

Beier musste in der darauffolgenden Partie gegen den 1. FC Heidenheim (4:2) Serhou Guirassy den Vortritt im Angriff lassen. Noch wartet er auf den "Ketchup-Effekt", seinen Debüttreffer, der im Idealfall den Durchbruch in Dortmund einläutet. In der Vorsaison zeigte der Mittelstürmer mit 16 Toren für die TSG Hoffenheim, welche Qualität er im gegnerischen Strafraum besitzt.

Dass der BVB aber vollends von Beier überzeugt ist, zeigen nicht nur die kolportierte Ablöse von circa 30 Millionen Euro sowie das langfristige Arbeitspapier bis 2029.

sport.de-Note: 4,5

  • Waldemar Anton

Anton legt einen soliden Start beim BVB hin. Der ehemalige Kapitän des VfB Stuttgart spielte bislang jede Partie durch - egal ob in einer Dreier- oder Viererkette.

Anton scheint die erwünschte Soforthilfe für die Defensive zu sein, auch wenn er beim Heimspiel gegen Heidenheim wie die restliche Hintermannschaft nicht fehlerfrei agierte.

"Ich weiß, was ich kann", kommentierte der 28-Jährige seinen Wechsel im Format "BVB 09 - Stories who we are (Die Neuen)": "Ich habe immer darauf hin gearbeitet, um Champions League zu spielen. Das war mein Kindheitstraum."

Seine Bundesliga-Klasse konnte der Innenverteidiger in der abgelaufenen Saison schon in Diensten des VfB Stuttgart unter Beweis stellen. In der Königsklasse soll Anton nun zeigen, auch über internationales Format zu verfügen.

sport.de-Note: 2,5

  • Yan Couto

Couto spielte sich mit einer starken Vorsaison beim FC Girona in die Notizbücher der BVB-Scouts. Die Schwarz-Gelben machten im Sommer schließlich Nägel mit Köpfen und holten den Rechtsverteidiger per Leihe von seinem Stammklub Manchester City. Zugleich besteht eine Kaufpflicht, "für den Fall, dass bestimmte sportliche Kriterien in der kommenden Spielzeit erreicht werden", wie die Dortmunder mitteilten.

Couto sammelte bis dato nur 49 Einsatzminuten im BVB-Dress, eine Blessur verhinderte zwischenzeitlich mehr Spielanteile. Somit konnte der Brasilianer noch nicht wirklich zeigen, was in ihm steckt.

Aus seinen großen Zielen machte der Abwehrmann aber zumindest schon einmal kein Geheimnis. "Ich weiß, dass Brasilianer, wenn sie hierher kommen, oft Geschichte schreiben. Also hoffe ich, dass ich auch einer bin, dass ich hier Geschichte schreibe, dass ich eine Legende des Vereins werde. Das ist das, was ich will. Denn ich habe noch viel Arbeit vor mir", sagte Couto nach seiner Ankunft gegenüber BVB-Vereinsmedien.

sport.de-Note: -

  • Serhou Guirassy

Guirassy musste sich aufgrund einer Knieverletzung zunächst gedulden. Gegen Heidenheim feierte der Angreifer dann endlich sein BVB-Debüt.

Ein Tor wollte in den ersten 72 Minuten für seinen neuen Arbeitgeber noch nicht herausspringen. Der 28-Jährige war beim 4:2-Erfolg trotzdem an vielen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt, ließ beim 3:1 sensationell für Karim Adeyemi durch.

"Er hat sehr, sehr viel gebracht. Seine Präsenz, wie er Fouls zieht und Bälle festmacht. Er wird super wichtig für uns sein", lobte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl den gelungenen Auftritt von Guirassy.

Der Neuzugang ist nach seiner 30-Tore-Saison für den VfB Stuttgart als Schlüsselspieler in der Offensive eingeplant. Guirassy konnte zumindest schon einen ersten Vorgeschmack liefern, was mit ihm möglich ist.

sport.de-Note: -