Überzogene Can-Kritik? "Er polarisiert, seit es ihn gibt"
Beim 3:0-Auswärtssieg von Borussia Dortmund beim FC Brügge stand Emre Can mal wieder als Kapitän von Beginn an auf dem Platz, nachdem er zuvor in der Bundesliga im Heimspiel gegen Heidenheim nur eingewechselt wurde. Immer wieder steht der BVB-Mittelfeldspieler in der öffentlichen Kritik, wehrte sich zuletzt auch meinungsstark dagegen.
Einer seiner Vorgänger als BVB-Kapitän war Roman Weidenfeller, der bei "Sky" nun ausführte, warum Can seiner Ansicht nach immer wieder und bisweilen unfreiwillig im Fokus steht: "Er wird oftmals sehr kritisch gesehen aufgrund seiner Spielweise, weil er ein robuster Typ ist, der auch mal richtig hingeht, auch mal einen Fehlpass spielt und dann nicht ganz so gut auf dem Platz wegkommt."
Trotzdem sei es für den Weltmeister von 2014 die richtige Entscheidung des neuen Cheftrainers Nuri Sahin gewesen, weiterhin auf Emre Can als Spielführer der Schwarz-Gelben zu setzen.
Vor seiner Station in Dortmund, wo er seit Januar 2020 spielt, lief Can auch schon für den FC Bayern und Bayer Leverkusen in der Bundesliga auf. Er wurde im Jahr 2013 unter anderem von Jonas Boldt nach Leverkusen geholt, der damals Assistent von Sportdirektor Rudi Völler bei der Werkself war.
Boldt über BVB-Kapitän Can: "Er versteckt sich nicht"
Boldt meinte über den deutschen Nationalspieler: "Emre Can polarisiert, seit es ihn als Spieler gibt. Er weiß, dass es manchmal auch arrogant wirkt. Aber trotzdem kannst du dich in vielen Situationen auf ihn verlassen. Er geht voran und versteckt sich nicht", benannte der 42-Jährige eine der größten Qualitäten bei dem BVB-Captain, der in Brügge unter anderem das Führungstor zum 1:0 vorbereitet hatte.
"Vielleicht gelingen ihm manche Dinge nicht ganz so gut wie dem absoluten Top-Spieler. Trotzdem ist es ein brutal wichtiger Spieler für so eine Mannschaft. Er spielt schon seit über zehn Jahren auf diesem Level und jede Mannschaft weiß, was sie an ihm hat. Dann musst du das auch stärken, wenn du auf ihn setzt", befand auch Boldt die Entscheidung für richtig, Can weiterhin mit der Spielführer-Binde beim BVB auszustatten.