30.09.2024 15:33 Uhr

Reis packt über Gründe für Schalke-Rauswurf aus

Thomas Reis musste im Herbst 2023 seinen Hut beim FC Schalke 04 nehmen
Thomas Reis musste im Herbst 2023 seinen Hut beim FC Schalke 04 nehmen

Ex-Coach Thomas Reis musste seinen Hut beim FC Schalke 04 seiner Ansicht nach wegen mangelnder Geduld beim Neuaufbau nach der Abstiegssaison 2022/23 nehmen.

"Meine Zeit auf Schalke war zu kurz, die Freistellung kam für mich aus dem Nichts. Ich hatte das Gefühl, meine Arbeit sei noch nicht beendet. Für den Umbruch habe ich leider keine Zeit mehr bekommen", sagte der 50-Jährige im "WAZ"-Interview.

Zuvor sei es für die finanziell angeschlagenen Schalker "nicht möglich" gewesen, ihm seine Transfer-Wünsche zu erfüllen, betonte Reis. "Ich kann ja dann nicht sagen: Jetzt trete ich zurück."

Der Ex-Profi ergänzte: "Im Nachhinein kann man sagen, dass es nicht nur an mir gelegen hat, dass wir so schlecht gestartet sind, dass die Saison so gelaufen ist. Hätte sich die Saison unter Karel Geraerts (Reis' Nachfolger, Anm. d. Red.) mit dieser Mannschaft in eine andere Richtung entwickelt, hätte ich mich mehr gefragt: Was hast du falsch gemacht?"

Auf Schalke habe er nichtsdestotrotz "einiges gelernt", konstatierte Reis, der seit Beginn der laufenden Spielzeit erfolgreich beim türkischen Erstligisten Samsunspor tätig ist. "Wichtig ist mir, dass ich mir selbst treu und ehrlich bleibe."

Darum brauchte Thomas Reis eine Pause nach seinem Aus beim FC Schalke 04

Zwischen seinem Rauswurf auf Schalke und dem Engagement in der Türkei lagen rund neun Monate, auch wenn Reis immer wieder bei anderen Klubs gehandelt wurde. "Nach der Schalke-Zeit habe ich etwas Ruhe benötigt, auch um mich selbst zu reflektieren", schilderte er, "aber irgendwann hat es wieder gejuckt, ich wollte unbedingt wieder an der Linie stehen".

Er habe sich bei der Suche nach einem Arbeitgeber von Anfang an auch mit dem Ausland beschäftigt. "In Deutschland gab es zudem keine Interessenten, zu denen ich gesagt habe: Das passt zu 100 Prozent", sagte Reis. "Bei Samsun ergab sich dann eine Möglichkeit."

Trotz eines starken Saisonstarts mit fünf Siegen aus sieben Spielen bleibe das Ziel seines neuen Teams der Klassenerhalt, betonte Reis. "Wir haben nicht den individuell besten und breitesten Kader der Süper Lig, das sage ich den Spielern auch. Durch den guten Start glauben sie aber mehr an sich."